US-Schluss: Dow Jones unverändert
New York – Donald Trumps jüngste Aussagen zum amerikanisch-chinesischen Zollstreit haben die Wall Street am Freitag etwas ausgebremst. Der Schaden hielt sich letztlich aber in Grenzen: Der zuvor moderat freundliche Dow Jones Industrial drehte zwar ins Minus, konnte sich danach aber wieder berappeln. Zum Schluss notierte der US-Leitindex 0,03 Prozent höher bei 26 154,67 Punkten. Auf Wochensicht legte er damit um knapp 1 Prozent zu.
Einem Agenturbericht zufolge treibt der US-Präsident die Einführung von zusätzlichen Zöllen auf chinesische Waren weiter voran. Trotz der Versuche seines Finanzministers, die Gespräche mit China wieder aufzunehmen, wolle Trump Zölle auf Waren in Höhe von 200 Milliarden US-Dollar einführen, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg von eingeweihten Personen.
Auch bei den anderen New Yorker Aktienindizes fiel die Kursreaktion verhalten aus: Der marktbreite S&P 500 ging 0,03 Prozent höher bei 2904,98 Punkten aus dem Handel, und der technologielastige Nasdaq 100 sank am Ende um 0,21 Prozent auf 7545,50 Zähler.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren vor dem Wochenende Mangelware. Die Titel des Elektroautobauers Tesla zogen um fast 2 Prozent an und erholten sich damit weiter. Sie profitierten von einem Bericht, wonach der Konzern auf Kurs zu seinen Quartalsproduktionszielen für das wichtige Massenmarktmodell Model 3 ist.
Ansonsten sorgten lediglich einige Analystenkommentare für Impulse. Die Aktien von Constellation Brands büssten über 1 Prozent ein, nachdem das Investmenthaus Guggenheim die Beobachtung des Herstellers alkoholischer Getränke mit einer Verkaufsempfehlung aufgenommen hatte.
Die jüngst ebenfalls schon erholten Anteilsscheine des Chipherstellers Micron Technology legten indes um gut anderthalb Prozent zu. Nachdem sich die US-Investmentbank Goldman Sachs am Mittwoch negativ zur Branche geäussert und Micron abgestuft hatte, bekräftigte nun die Credit Suisse ihr Kaufvotum. Anders als Goldman rechnen die Schweizer mit dem Beginn einer Preisstabilisierung. Das dürfte einer Margenverbesserung Vorschub leisten. Zudem dürfte der Gegenwind auf der Kostenseite drehen und sich in Rückenwind verwandeln.
Die Papiere von Merck & Co notierten nur optisch schwach unter den grössten Dow-Verlierern – sie wurden am Freitag exklusive der zuvor ausgezahlten Dividende an die Aktionäre gehandelt. Bereinigt um diesen Effekt lagen die Aktien des Pharmaunternehmens nur moderat im Minus.
Am Markt für US-Staatsanleihen verloren richtungsweisende Papiere mit 10 Jahren Laufzeit 6/32 Punkte auf 98 31/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,99 Prozent. Der Euro zollte der Erholung der vergangenen Tage Tribut und sank im New Yorker Handel auf 1,1627 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1689 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8555 Euro gekostet. (awp/mc/pg)