US-Schluss: Dow erholt sich um 0,13% auf 17’619,51 Punkte
New York – Die US-Börsen haben sich am Dienstag nur wenig vom Kursrutsch zum Wochenauftakt erholt. Der griechische Schuldenstreit hielt auch die Anleger an der Wall Street weiter auf Trab. Es gebe aber immer noch die Aussicht, dass es zu einer Übereinkunft Griechenlands mit seinen Gläubigern komme, sagte David Moss, Leiter Europäische Aktien beim Vermögensverwalter BMO Global Asset Management.
Der Dow Jones Industrial schloss nach zwischenzeitlich deutlicheren Gewinnen 0,13 Prozent fester bei 17’619,51 Punkten. Am Vortag war der New Yorker Leitindex um fast 2 Prozent abgesackt und hatte damit den grössten Tagesverlust seit Oktober 2014 verbucht. Für den Juni sowie das zweite Quartal verbuchte das Börsenbarometer damit Verluste von 2,17 beziehungsweise 0,88 Prozent. Auch auf Jahressicht steht inzwischen ein klares Minus von mehr als 1 Prozent zu Buche. Der marktbreite S&P-500-Index behauptete am Dienstag ein Plus von 0,27 Prozent auf 2063,12 Punkte, der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,39 Prozent auf 4396,76 Punkte.
Am morgigen Mittwoch wollen die Finanzminister der Euro-Länder ihre Telefonkonferenz über mögliche Hilfen für Griechenland fortsetzen. Es würden neue Vorschläge aus Athen erwartet, berichteten Diplomaten in Brüssel. Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hatte wenige Stunden vor dem Auslaufen des aktuellen Hilfsprogramms überraschend einen Antrag auf neue Milliardenhilfen des Eurorettungsschirms ESM gestellt.
Zudem will Griechenland eine noch am heutigen Tag fällige Kreditrate des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht fristgerecht zurückzahlen: Einem Bericht der «Bild» zufolge stellte das Land beim IWF einen Antrag auf Zahlungsaufschub. Die Rückzahlung von 1,54 Milliarden Euro solle verschoben werden, berichtet das Blatt. Gleichzeitig habe die Regierung in Athen klar gemacht, dass sie grundsätzlich die fälligen IWF-Kredite bedienen wolle. Der IWF wollte dazu keine Stellung nehmen.
Am Wochenende hatte Tsipras angekündigt, die Griechen an diesem Sonntag (5. Juli) über die von den Geldgebern geforderten Reformen abstimmen zu lassen, und die Verhandlungen damit zunächst zum Scheitern gebracht.
Bei den US-Einzelwerten stachen am Dienstag die Aktien von Juno Therapeutics heraus: Eine Kooperation in der Krebsforschung katapultierte sie um gut 15 Prozent nach oben. Das Biopharmaunternehmen erhält von seinem Partner Celgene eine Anfangszahlung von 1 Milliarde US-Dollar.
Die Papiere von Celgene schafften ein Plus von 0,72 Prozent. Ein Analyst sah in der Zusammenarbeit auch positive Aspekte für den Pharmakonzern – dieser habe einen günstigen Preis für die Kooperation bezahlt.
Für die Aktien des chinesischen Online-Riesen Alibaba ging es um 1,48 Prozent hoch. Börsianer verwiesen auf Berichte über den Einstieg bei einem indischen Bezahldienst.
Im Blick bleiben auch die Anteilsscheine an den griechischen Banken: Die in New York gelisteten Papiere der National Bank of Greece erholten sich letztlich um knapp 8 Prozent. Am Vortag hatte die Aktie dort allerdings auch nahezu ein Viertel ihres Wertes verloren. In Athen bleibt die Börse die gesamte Woche geschlossen. (awp/mc/upd/ps)