US-Schluss: Dow legt um 0,5% auf 16’417 Punkte zu

New York – Schwache Konjunkturdaten haben am US-Aktienmarkt die Aussicht auf eine zurückhaltende Geldpolitik der Notenbank Fed verstärkt. Weil nun wohl erst einmal keine weitere Leitzinserhöhung ansteht, baute der Dow Jones Industrial am Donnerstag seine zur Wochenmitte erzielten Gewinne etwas aus. Allerdings verunsicherten die starken Preisschwankungen am Ölmarkt die Anleger, so dass sich das Plus in Grenzen hielt. Die Rohölpreise gelten vielen Börsianern derzeit als Barometer für den Zustand der Weltwirtschaft.

Der US-Leitindex Dow hatte im Handelsverlauf mehrmals sein Vorzeichen gewechselt und schloss schliesslich 0,49 Prozent höher bei 16’416,58 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,15 Prozent auf 1’915,45 Punkte vor. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 aber ging es um 0,10 Prozent auf 4’167,77 Punkte nach unten.

Im Handelsverlauf hatte die Wall Street noch etwas deutlicher von der Aussicht auf eine längere Pause im laufenden Zinserhöhungszyklus profitiert. Eine ganze Reihe enttäuschender Konjunkturdaten hatte nahe gelegt, dass die Wirtschaft in den USA eine schnelle weitere Leitzinserhöhung nur schwer verkraften könnte.

So war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche höher als erwartet ausgefallen. Zudem hatte sich die Produktivität der Unternehmen im vierten Quartal deutlich verringert. Darüber hinaus hatte sich die Auftragslage in der Industrie im Dezember noch stärker verschlechtert als gedacht.

Zu den Profiteuren am Aktienmarkt zählten die konjunktursensiblen Papiere solcher Unternehmen, die von der Hoffnung auf eine ruhige Hand der Notenbank besonders profitieren. So legten die Anteilsscheine des Baumaschinenherstellers Caterpillar an der Dow-Spitze um mehr als 4 Prozent zu.

Auf dem ersten Platz des S&P 500 schnellten die Aktien des Bergbauunterhemmens Freeport-McMoRan um rund 18 Prozent nach oben. Sie profitierten insbesondere von den gestiegenen Kupferpreisen. Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa legten um gut 10 Prozent zu, Anteilsscheine des Stahlherstellers United States Steel zogen um rund neuneinhalb Prozent an.

Die Aktien von ConocoPhillips aber sackten nach der Zahlenvorlage des Ölkonzerns um gut achteinhalb Prozent ab. Der Verlust im vierten Quartal war noch grösser ausgefallen als von Analysten bereits befürchtet, nachdem der Preisverfall beim Rohöl die Geschäfte sehr stark belastet hatte.

Auch ansonsten kamen von Unternehmensseite eher schlechte Nachrichten. So senkten sowohl das Modeunternehmen Ralph Lauren als auch die Warenhauskette Kohl’s einige ihrer Unternehmensziele. In der Folge brachen die Papiere von Ralph Lauren am S&P-500-Ende um mehr als 22 Prozent ein, für die Anteilsscheine von Kohl’s ging es um knapp 19 Prozent nach unten.

Die Aktien von GoPro verloren 8,68 Prozent. Das Action-Kamera-Spezialist hatte aus Sicht vieler Börsianer enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Nun sollen teurere Modelle helfen. Investmentexperte Robert Cihra von Sterne Agee strich dennoch seine Kaufempfehlung.

Der Euro setzte seinen Höhenflug fort und knackte die Marke von 1,12 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1207 Dollar. Der jüngste Anstieg des Eurokurses liegt vor allem am US-Dollar. Die amerikanische Währung steht stark unter Druck, weil immer weniger Marktteilnehmer von weiteren Zinsanhebungen der Fed ausgehen. US-Staatsanleihen mit einer zehnjährigen Laufzeit legten angesichts der schwachen Konjunkturdaten um 10/32 Punkte auf 103 17/32 Punkte zu und rentierten mit 1,852 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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