US-Schluss: Dow Jones mit Plus von 1% auf 18’212 Punkten

US-Schluss: Dow Jones mit Plus von 1% auf 18’212 Punkten

New York – Die zuletzt schwächelnde Wall Street hat am Donnerstag eine kleine Rally hingelegt. Überwiegend enttäuschende US-Konjunkturdaten wirkten sich positiv auf die Aktienkurse aus, da sie Hoffnungen auf weiter niedrige US-Zinsen bestärkten.

Der Dow Jones Industrial baute nach einem verhaltenen Start seine Gewinne aus und schloss 0,99 Prozent höher bei 18 212,48 Punkten. Damit knüpfte er an die jüngste Stabilisierung nach dem vorangegangenen Kursrutsch an. Zur Wochenmitte hatte der US-Leitindex zwar seine zwischenzeitlichen moderaten Gewinne nicht halten können, aber nur knapp im Minus geschlossen.

Für die anderen US-Indizes ging es am Donnerstag ebenfalls deutlich bergauf: Der marktbreite S&P 500 gewann letztlich 1,01 Prozent auf 2147,26 Punkte, während der schon am Vortag freundliche technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um weitere 1,56 Prozent auf 4819,90 Zähler zulegte.

Sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze in den USA waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Damit ist es weiter unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank Fed kommende Woche mit einer Leitzinserhöhung die im Dezember eingeleitete Zinswende fortsetzt. Denn die Währungshüter orientieren sich in ihrer Geldpolitik stark an der heimischen Wirtschaftsentwicklung. Steigende Zinsen würden festverzinsliche Wertpapiere im Vergleich zu Aktien attraktiver machen.

Bei Apple sorgten neue positive Schlagzeilen für ein weiteres Kursplus von 3,40 Prozent. Damit setzten die Aktien ihren Höhenflug fort und eroberten abermals den Spitzenplatz im Dow. Der Elektronikkonzern schürte Hoffnungen auf einen guten Verkaufsstart seiner neuen Smartphone-Modelle. Demnach sollen das grössere Modell iPhone 7 Plus und eine Variante des iPhone 7 bereits vergriffen sein und wären zum Verkaufsstart am Freitag nicht in den Läden verfügbar.

Zuletzt hatte die Telekom-Tochter T-Mobile US von den bisher besten Vorbestellungen bei einem iPhone-Modell berichtet, und auch die Mobilfunkanbieter AT&T und Sprint meldeten Zuwächse.

Die Titel von Fiat Chrysler gewannen 2,03 Prozent, nachdem der Autobauer mitgeteilt hatte, eine Partnerschaft mit dem chinesischen Branchenkollegen Beijing Automotive Industry Holding (Baic) zu prüfen. Fiat Chrysler kooperiert in China bereits mit der Guangzhou Automobile Group. Der Rückruf von fast zwei Millionen Fahrzeugen wegen Problemen mit Gurtstraffern und Airbags wurde vor diesem Hintergrund mit Gelassenheit aufgenommen.

Dagegen setzten die Papiere der US-Grossbank Wells Fargo mit minus 0,80 Prozent ihre Talfahrt fort. Im Skandal um Scheinkonten ist das Unternehmen nun ins Visier der US-Justiz geraten, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Der Eurokurs profitierte nur kurzzeitig von den enttäuschenden US-Daten und stand zuletzt bei 1,1241 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1254 (Mittwoch: 1,1218) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8886 (0,8914) Euro. Am Markt für US-Staatsanleihen stagnierten richtungweisende zehnjährige Papiere bei 98 6/32 Punkten und rentierten mit 1,70 Prozent. (awp/mc/pg)

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