US-Schluss: Dow kaum verändert
New York – In den USA hat der Dow Jones Industrial am Dienstag nach einem richtungslosen Verlauf kaum verändert geschlossen. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen legten zu. Alles drehe sich um die Zinsentscheidungen und Aussagen zur Geldpolitik der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch und Donnerstag, sagten Börsianer. Bis dahin dürften Vorsicht und Zurückhaltung die Märkte prägen. Zudem steht am Freitag noch der monatliche US-Arbeitsmarktbericht an.
An der Wall Street ging der Leitindex mit minus 0,01 Prozent auf 15.520,59 Punkten aus dem Tag. Der breit gefasste S&P-500-Index beendete den Handel mit plus 0,04 Prozent bei 1.685,96 Punkten. Der Nasdaq 100 legte um 0,53 Prozent auf 3.085,33 Punkte zu.
Aktuelle Konjunkturdaten hatten keinen grösseren Einfluss auf das Marktgeschehen. In den USA waren die Hauspreise in den zwanzig grössten Ballungsgebieten im Mai so stark wie seit über sieben Jahren nicht mehr gestiegen. Die Markterwartungen wurden dennoch leicht verfehlt. Ausserdem hatte sich die Stimmung der Konsumenten im Juli überraschend stark eingetrübt, wie das private Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Der entsprechende Wert war auf 80,3 Punkte gefallen, wobei der Vormonatswert zugleich von 81,4 auf 82,1 Punkte – und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2008 – nach oben korrigiert wurde.
Die Diskussionen am Markt drehten sich an diesem Tag vor allem um Quartalsberichte. Darüber hinaus wurde die weltweite Kalibranche von dem angekündigten Austritt des russischen Bergbauunternehmens Uralkali aus dem Exportverbund BPC erschüttert. Belarus Potash Company (BPC) kontrolliert gemeinsam mit dem weltweit grössten marktbeherrschenden Exportbündnis Canpotex (Canadian Potash Exporters) 70 Prozent des weltweiten Kali-Handels. Händlern zufolge sorgten beide bislang für identische Preise in wichtigen Märkten wie beispielsweise in China. Durch den Ausstieg von Uralkali aus dem BPC-Verbund nun könnten die Kali-Preise weltweit um ein Viertel einbrechen, teilte der russische Kaliminen-Betreiber mit.
Die Aktien der drei grossen Kaliproduzenten Potash , Mosaic und Agrium , denen zusammen Canpotex gehört, brachen daraufhin ein. Potash und Mosaic, die beiden grössten Anteilseigner, verloren 16,54 Prozent beziehungsweise 17,28 Prozent. Die Agrium-Papiere, mit neun Prozent der kleinste Eigner an Canpotex, büssten 5,39 Prozent ein.
Im Dow standen vor allem die Pharmaaktien nach Zahlen im Blick. Merck & Co hatte die Konkurrenz von Nachahmer-Medikamenten für ehemalige Kassenschlager das Quartal verhagelt: Der Überschuss hatte sich halbiert. Die Aktie gab um 0,60 Prozent nach. Besser hielten sich die Papiere des Konkurrenten Pfizer , die um 0,44 Prozent zulegten. Der vor der Aufspaltung stehende, weltweit grösste Pharmakonzern hatte seine Umsatzerwartung erneut gesenkt. Der im zweiten Quartal zurückgegangene, bereinigte Quartalsgewinn je Aktie übertraf allerdings die durchschnittliche Analystenprognose.
Die Aktien des grössten US-Reifenherstellers Goodyear Tire & Rubber zählten nach einem überraschend starken Quartalsgewinn zu den Spitzenwerten im S&P 500. Sie stiegen um knapp 9 Prozent. Sprint legten nach Zahlen ebenfalls kräftig zu. Sie stiegen um gut 7 Prozent. Für die Papiere von US Steel hingegen ging es nach einem Verlust im zweiten Quartal um mehr als 6 Prozent abwärts. (awp/mc/pg)