US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 25’857 Punkte nach
New York – Der Dow Jones Industrial ist am Montag wie schon in der vergangenen Woche nur wenig von der Stelle gekommen. Zum Handelsende notierte der anfangs noch freundliche US-Leitindex 0,23 Prozent im Minus bei 25’857,07 Punkten. Etwas besser hielten sich die anderen Indizes: Während der marktbreite S&P 500 um 0,19 Prozent auf 2877,13 Punkte stieg, gewann der technologielastige Nasdaq 100 0,23 Prozent auf 7447,68 Zähler. Beide Börsenbarometer hatten davor – anders als der stagnierende Dow – vier Tage in Folge Verluste verzeichnet.
Bereits am Freitag hatte die Aussicht auf eine weitere Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China den amerikanischen Aktienmarkt nur mässig belastet. US-Präsident Donald Trump hatte China weitere Zölle auf Waren im Wert von 267 Milliarden Dollar angedroht. Konkret im Raum stehen jedoch zunächst Sonderzölle auf Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar, die nach Angaben Trumps vom Freitag «sehr bald» verhängt werden könnten. In China gaben die Börsen zu Wochenbeginn erneut deutlich nach.
Weiter in Mitleidenschaft zog der Handelsstreit auch die Apple-Aktien : Sie sanken um 1,34 Prozent. Schon am Freitag war es deutlich nach unten gegangen, nachdem der Konzern gewarnt hatte, dass Komponenten für etliche Produkte wie die Apple Watch, die AirPods und den Mac Mini von den Strafzöllen gegen China betroffen wären. Damit dürften die Kosten für Apple steigen und es könnte weniger Gewinn abfallen.
Am Samstag hatte Trump als Reaktion auf die Apple-Aussagen zu möglichen Preissteigerungen getwittert, es gebe für den Konzern «eine einfache Lösung mit null Prozent Abgaben und sogar Steueranreizen. Stellen Sie Ihre Produkte in den Vereinigten Staaten her statt in China», forderte er den iPhone-Hersteller auf.
Beim chinesischen Amazon -Konkurrenten Alibaba sorgte der angekündigte Rückzug des Gründers Jack Ma für schlechte Stimmung: Die in New York gelisteten Anteilsscheine des Online-Riesen büssten 3,70 Prozent ein. In genau einem Jahr – an seinem 55. Geburtstag – will Ma den Vorsitz im Verwaltungsrat an Daniel Zhang übergeben, der schon seit mehreren Jahren als Firmenchef das Tagesgeschäft verantwortet.
Ein Mängelbericht («Form 483») der US-Gesundheitsbehörde FDA brockte dem Generikahersteller Akorn einen Kursrutsch von über 5 Prozent ein. Das FDA-Schreiben wird durch Gerichtsdokumente belegt. Akorn führt derzeit einen erbitterten Rechtsstreit mit dem deutschen Medizinkonzern Fresenius SE , nachdem dieser Akorn Manipulationen bei Tests für die Zulassung von Medikamenten vorgeworfen und deshalb im April die eigentlich geplante Übernahme der Amerikaner abgeblasen hatte.
Mit dem sogenannten «Form 483»-Formblatt dokumentiert die FDA gefundene Mängel bei der Inspektion eines Unternehmensstandorts. Wenn das Unternehmen diese nicht abstellt oder dazu nicht angemessen Stellung nimmt, folgt eine öffentliche Abmahnung («Warning Letter»), deren Nichtbeachtung zum Verbot der dortigen Produktion für den US-Markt führen kann.
Derweil konnten sich die Aktien des Elektroautobauers Tesla nach einem zweiwöchigen Kursrutsch mit einem Plus von achteinhalb Prozent sichtbar stabilisieren. Zuletzt hatten der Weggang wichtiger Führungskräfte und einmal mehr ein bizarrer Auftritt von Unternehmenschef Elon Musk die Anleger irritiert.
Am US-Staatsanleihenmarkt gab es noch weniger Bewegung als an der Wall Street: Richtungsweisende Papiere mit 10 Jahren Laufzeitt gewannen 1/32 Punkt auf 99 15/32 Punkte und rentierten mit 2,94 Prozent. Der Euro stieg zeitweise über 1,16 US-Dollar, blieb mit zuletzt 1,1597 Dollar aber knapp unter dieser Marke. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1571 (Freitag: 1,1615) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8642 (0,8610) Euro gekostet. (awp/mc/ps)