US-Schluss: Dow Jones legt 0,2% auf 24 782 Punkte zu

Boerse

New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag moderat zugelegt. Kurz vor Handelsschluss bröckelten die Gewinne allerdings etwas ab. Nachdem die von US-Präsident Donald Trump versprochenen Steuererleichterungen vom Kongress bewilligt wurden und das Thema damit auch an der Wall Street vorerst abgehakt ist, gibt es Börsianern zufolge kurz vor Weihnachten nur noch wenig, was bewegt. Die durchwachsen ausgefallenen Wirtschaftsdaten jedenfalls stützten kaum.

Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem Plus von 0,23 Prozent auf 24 782,29 Punkten. Am Montag noch hatte er in der Erwartung der bevorstehenden Verabschiedung der Steuerreform ein Rekordhoch bei 24 876 Punkten erklommen. Auch der S&P 500 und die Nasdaq-Börsen hatten Bestmarken erreicht, bevor es dann wieder leicht abwärts gegangen war. Nun kletterte der marktbreite S&P 500 wieder um 0,20 Prozent auf 2684,57 Punkte nach oben. Der Nasdaq 100 schloss prozentual unverändert bei 6472,69 Zählern.

Von den Konjunkturdaten gingen keine klaren Impulse aus: So wuchs die US-Wirtschaft im dritten Quartal etwas schwächer als bisher geschätzt. In der vergangenen Woche gab es zudem mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als erwartet. Dagegen hellte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Dezember überraschend auf, und im Oktober waren die Hauspreise stärker gestiegen als erwartet.

Unter den Einzelwerten rückten die Papiere von Boeing in den Blick und fielen mit minus 0,96 Prozent schliesslich an die drittletzte Stelle im Dow. Der weltgrösste Flugzeugbauer spricht mit seinem brasilianischen Konkurrenten Embraer über eine Übernahme. Mit dem Deal würde Boeing in den Markt für kleinere Jets vorstossen. Zuvor hatte das «Wall Street Journal» über die Gespräche des Airbus -Rivalen mit den Brasilianern berichtet. Boeing wäre demzufolge bereit, im Vergleich zum Börsenwert von Embraer eine ordentliche Schippe Geld draufzulegen. Embraer sprangen im New Yorker Handel um 22 Prozent nach oben.

Vor der Bekanntgabe seiner Quartalszahlen legten zudem die Aktien des Sportartikelherstellers Nike um 1,86 Prozent zu und zählten damit zu den Favoriten im Dow. Wie nachbörslich berichtet, übertraf Nike mit seinem Ergebnis je Aktie im zweiten Geschäftsquartal die Markterwartung deutlich. Die Papiere sprangen daraufhin nach dem Handelsschluss um mehr als 4 Prozent nach oben.

Die Aktien von Bed Bath & Beyond brachen hingegen nach vorgelegten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal um 12,47 Prozent ein. Wie viele seiner Wettbewerber hat auch dieses Einzelhandelsunternehmen mit Kundenrückgängen in seinen Geschäften zu kämpfen.

An der Nasdaq rückten die A-Aktien von Liberty Global um 4,34 Prozent vor. Der Kabelnetzbetreiber Liberty Global wolle seine Österreich-Sparte UPC Austria an die Deutsche Telekom verkaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Der Deal könne bis zu 2 Milliarden US-Dollar (1,7 Mrd Euro) schwer sein und Liberty die Tür für neue Gespräche mit dem britischen Telekomkonzern Vodafone öffnen. Zuvor hatte die «Financial Times» über die Absichten berichtet. Ein Telekom-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.

Die Anteile von Biogen hingegen büssten unter den Nasdaq-Schlusslichtern 3,28 Prozent ein. Das Biotech-Unternehmen enttäuschte mit Aussagen zu seiner Alzheimer-Studie mit dem Wirkstoffkandidaten BAN-2401.

Am US-Rentenmarkt stiegen richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 4/32 Punkte auf 97 31/32 Punkte und rentierten mit 2,48 Prozent. Der Kurs des Euro bewegte sich im US-Handel nur wenig. Die Gemeinschaftswährung kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,1878 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1859 (Mittwoch: 1,1845) Dollar festgesetzt. (awp/mc/pg)

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