New York – Gute Konjunkturdaten aus den USA haben an der Wall Street am Donnerstag für eine positive Grundstimmung gesorgt. Allerdings agierten die Investoren vor dem am Freitag mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht zurückhaltend. Der Dow Jones Industrial schloss am Donnerstag 0,04 Prozent höher bei 14.937,48 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,12 Prozent auf 1.655,08 Punkte nach oben, und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 stieg um 0,17 Prozent auf 3.129,94 Punkte.
Der ISM-Index – wichtiger Frühindikator für die weltgrösste Volkswirtschaft – legte im Dienstleistungssektor auf den höchsten Stand seit Ende 2005 zu. Zudem fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker als gedacht. Entsprechend stiegen vor dem Arbeitsmarktbericht am Freitag die Erwartungen einer raschen Drosselung der milliardenschweren Anleihenkäufe der US-Notenbank Fed weiter. Diesen Bedenken stünden allerdings robuste Konjunkturdaten gegenüber, die hoffentlich den kurzfristigen Gegenwind einer geldpolitischen Drosslung kompensieren werden, sagte ein Börsianer.
Weiter im Fokus steht auch das Tauziehen um einen möglichen US-Militärschlag in Syrien, für den Präsident Barack Obama zumindest in der Heimat zunehmend Rückhalt findet. Auf dem angelaufenen G20-Gipfel in Russland kann er indes kaum auf weitere Zustimmung hoffen.
Auf Unternehmensseite ging es eher ruhig zu. Die Aktien des Kreditkartenunternehmens American Express zählten mit plus 0,90 Prozent zu den grössten Gewinnern im US-Leitindex. Schlusslicht waren die Aktien der Baummarktkette Home Depot. Sie verbilligten sich um 1,55 Prozent.
Abseits der grossen Indizes verteuerten sich Blackberry um 2,33 Prozent. Der kriselnde Smartphone-Pionier treibt laut einem Zeitungsbericht seinen eigenen Verkauf voran. Die Titel des Schnäppchen-Portals Groupon profitierten mit plus 3,50 Prozent laut Händlern von einer Hochstufung auf «Overweight» durch Morgan Stanley.
Einen Kursprung gab es bei Kaydon nach einer Übernahmeofferte durch den weltgrössten Kugellagerhersteller SKF. Die Schweden bieten 1,25 Milliarden US-Dollar oder 35,50 Dollar je Aktie in bar. Der Kaydon-Kurs schnellte daraufhin um 23,01 Prozent auf 35,55 US-Dollar nach oben.
Der Kurs des Euro verteidigte im New Yorker Handel die Marke von 1,31 Dollar. Zuvor war die Gemeinschaftswährung durch die Aussicht auf weiter billiges Geld in der Eurozone massiv unter Druck geraten. Zuletzt kostete ein Euro 1,3119 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3202 (Mittwoch: 1,3171) Dollar festgesetzt. Am Anleihemarkt büssten richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 24/32 Punkte auf 95 25/32 Punkte ein. Sie rentierten mit 2,99 Prozent. (awp/mc/ps)