New York – Die Anleger an der Wall Street haben am Donnerstag ihren Optimismus beibehalten. Die wichtigsten Aktienindizes knüpften mit moderaten Gewinnen an ihre Rally zur Wochenmitte an. US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte den Markt am Mittwoch mit ihren Aussagen vor dem Kongress angetrieben. Die Währungshüterin hatte ein behutsames Vorgehen bei weiteren Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt. Experten werteten ihre Worte als Signal gegen einen steilen geldpolitischen Straffungskurs.
Der Dow Jones Industrial rückte am Donnerstag um 0,10 Prozent auf 21’553,09 Punkte vor und blieb damit in Sichtweite zu seinem am Mittwoch bei 21 580 Punkten erreichten Rekordhoch. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,19 Prozent auf 2447,83 Punkte. Auch die jüngst stark unter Druck geratenen Technologieaktien legten weiter zu. So stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,25 Prozent auf 5793,36 Punkte.
Bevor am Freitag die Berichtssaison im Bankensektor ins Rollen kommt, öffnete am Donnerstag zunächst die Fluggesellschaft Delta Air Lines ihre Bücher. Die Papiere fielen um mehr als eineinhalb Prozent. Börsianer zeigten sich enttäuscht von der Gewinnentwicklung und dem Ausblick.
Einzelhändler hingegen profitierten von Aussagen der Discountmarktkette Target, wonach der Umsatz in diesem Quartal wohl doch nicht sinken, sondern zulegen dürfte. Die Target-Papiere zogen um rund 4,8 Prozent an. Im Kielwasser dessen stiegen die Anteilscheine von Wal-Mart an der Dow-Spitze um 1,50 Prozent.
Ebenfalls deutliche Gewinne gab es bei einigen Stahlwerten. So zogen United States Steel um mehr als dreieinhalb Prozent an. Für die Papiere von AK Steel ging es gar um gut 7 Prozent nach oben. US-Präsident Donald Trump hatte vor Reportern bekräftigt, dass er Einfuhrquoten und Schutzzölle erwäge, um die heimische Stahlindustrie vor Dumping-Konkurrenz zu schützen.
Die Aktien von Potash schliesslich standen wegen eines aktuellen Branchenberichts im Mittelpunkt und gewannen fast 2 Prozent. Börsianer verwiesen hier auf eine Meldung, wonach der russische Konkurrent Uralkali eine Vereinbarung zur Kali-Lieferung nach China abgeschlossen habe. Händler werteten dies als Zeichen für eine Stabilisierung der Absatzmenge auf dem Düngemittelmarkt insgesamt.
Der Kurs des Euro pendelte um 1,14 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,1401 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1417 (Mittwoch: 1,1449) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8759 (0,8734) Euro. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren gaben um 6/32 Punkte auf 100 9/32 Punkte nach und rentierten mit 2,341 Prozent. (awp/mc/ps)