US-Schluss: Gewinne am Ende einer turbulenten Woche
New York – An den US-Börsen haben die Anleger am Ende einer bewegten Woche wieder etwas Zuversicht geschöpft. Die wichtigsten Indizes legten am Freitag zum Teil spürbar zu. Die Furcht der Anleger vor bis auf weiteres hohen Zinsen rückte nach jüngsten Daten zu den Inflationserwartungen der Verbraucher etwas in den Hintergrund.
Der Dow Jones Industrial schaffte ein Plus von 0,01 Prozent auf 39’069,59 Punkte. Auf Wochensicht aber ergibt sich ein Minus von 2,33 Prozent, denn der Leitindex hatte am Donnerstag stark unter den Zinssorgen gelitten.
Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,70 Prozent auf 5304,72 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es im 0,99 Prozent auf 18’808,35 Punkte nach oben. Seine Wochenbilanz ist positiv. Hier wirkten die überraschend guten Geschäftszahlen des Chipkonzerns Nvidia noch nach. Dessen Aktien erreichten kurz vor Handelsschluss ein Rekordhoch.
Generell bleibt die Stimmung an den Börsen positiv. Die wichtigsten Indizes notieren weiter in der Nähe ihrer Höchststände. Am Montag bleibt der Aktienmarkt wegen des Feiertages «Momorial Day» geschlossen.
Die Anleger hoffen derzeit, dass die weltweit grössten Notenbanken noch in diesem Jahr die Leitzinsen senken und so die Wirtschaft beflügeln. Wann genau aber zum Beispiel die Fed ihre Geldpolitik lockert, ist unklar.
Zuletzt hatte die US-Notenbank erst einmal ein Festhalten an den hohen Zinsen signalisiert. Zudem hatten robuste Wirtschaftsdaten eher auf eine spätere als eine frühere Senkung der Leitzinsen hingedeutet. Diese Entwicklungen hatten die Anleger etwas verstimmt.
Am Freitag zeigte sich in einer zweiten Erhebung des von der Universität Michigan ermittelten Konsumklimas, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher im Mai nicht ganz so hoch waren wie zunächst ermittelt. Die Fed berücksichtigt auch die erwartete Teuerung in ihrer Geldpolitik und strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Unter den grössten Gewinnern im S&P 500 stiegen die Papiere von Davita um 4,8 Prozent. Hintergrund waren Meldungen zum Medikament Ozempic von Novo Nordisk . Laut einem Bericht im «New England Journal of Medicine» kann das Diabetes-Mittel bei Patienten mit einer von Diabetes ausgelösten Nierenerkrankung das Sterberisiko drastisch reduzieren. Dies bedeutet für den Anbieter von Dialysedienstleistungen, dass die Patienten länger entsprechenden Behandlungen ausgesetzt sind und Davita somit mehr Geld verdienen kann.
An der Indexspitze zogen die Anteilscheine von Deckers Outdoor um gut 14 Prozent an. Das Schuhunternehmen hatte bessere Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt als erwartet. Am S&P-500-Ende sackten die Aktien von Intuit um mehr als 8 Prozent ab. Die neue Prognose des Herstellers von Steuer- und Unternehmensführungssoftware hatte enttäuscht.
Als Schlusslicht im Nasdaq 100 knickten die Aktien von Workday um mehr als 15 Prozent ein. Der Anbieter von Cloud-basierter Computersoftware hatte die Jahresprognose für den Abonnementumsatz gesenkt.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,0847 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0840 (Donnerstag: 1,0854) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9225 (0,9213) Euro.
Die Kurse von US-Staatsanleihen legten etwas zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen gewann 0,04 Prozent auf 108,77 Punkte. Die Rendite der Staatspapiere mit dieser Laufzeit betrug 4,46 Prozent. (awp/mc/ps)