US-Schluss: Schluss: Dow nach Rekordhoch im Minus – Fed im Fokus
New York – Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ist am Mittwoch nach einer Berg- und Talfahrt mit leichten Verlusten aus dem Tag gegangen. Die Aussagen aus dem Protokoll der Notenbank Fed gaben nur zeitweise etwas Auftrieb. «Sie können dahingehend interpretiert werden, dass mit einer Drosselung der Anleihekäufe frühestens im Dezember begonnen werden dürfte und nicht bereits im September, wie viele gedacht haben», kommentierte Marktanalyst Craig Erlam von Alpari. Insgesamt aber sei die Reaktion des Marktes gering gewesen im Vergleich zu dem, was viele erwartet hätten, fügte er an.
Der Dow, der im Handelsverlauf ein Rekordhoch bei rund 15.634 Punkten erreicht hatte, schloss mit minus 0,14 Prozent bei 15.499,54 Punkten. Auf Monatssicht bedeutet dies ein Plus von knapp vier Prozent. Der breit gefasste S&P-500-Index beendete den Handel nahezu unverändert mit minus 0,01 Prozent bei 1.685,73 Punkten. Er gewann auf Monatssicht knapp fünf Prozent. Der Nasdaq 100 stieg am Mittwoch um 0,16 Prozent auf 3.090,19 Punkte.
Viel Neues habe es seitens der Fed nicht gegeben, sagte Erlam. Die Wirtschaft sei in bescheidenem Ausmass gewachsen. Die Inflation sei zugleich weiter beständig unter zwei Prozent, was ein Risiko für die Wirtschaft sein könnte, hatte es im Protokoll der Notenbank geheissen. «Das erscheint wie ein Versuch der Rechtfertigung, das Anleihe-Kaufprogramm über einen verlängerten Zeitraum fortzusetzen.»
Mit Blick auf Unternehmensnachrichten stand Kreditkarten-Anbieter Mastercard mit Quartalszahlen im Rampenlicht und profitierte vom Boom des Plastikgelds. Im zweiten Quartal war der Gewinn des Rivalen von Visa und American Express (AmEx) um 21 Prozent gestiegen und hatte die Erwartungen übertroffen. Die Aktie gewann im S&P-100-Index 1,53 Prozent. Die Visa-Aktie büsste dagegen 7,54 Prozent ein, nachdem sie zeitweise um mehr als 10 Prozent eingebrochen war. Ein Gericht urteilte, dass die Notenbank Fed mit Blick auf aufgeblähte Gebühren bei der Verwendung von Kreditkarten falsch gehandelt habe. Das AmEx-Papier sank im Dow als schwächster Wert um 1,89 Prozent.
Im Nasdaq 100 verlor die Dell-Aktie 1,32 Prozent, nachdem der Rückkauf des Computerkonzerns durch seinen Gründer immer ungewisser wird. Ein Ausschuss des firmeneigenen Verwaltungsrats lehnte das Ansinnen von Michael Dell ab, die Abstimmungsregeln für Aktionäre zu ändern. Dadurch könnte Gründer Dell nicht genügend Stimmen für sein Vorhaben auf sich vereinen.
Die Anteilsscheine von Amgen gaben mit minus 2,62 Prozent deutlicher nach. Sie litten unter Gewinnmitnahmen, nachdem der Quartalsbericht gut ausgefallen und die Jahresprognose angehoben worden war. Tags zuvor hatte der Biotech-Titel auf dem höchsten Stand seit über drei Monaten geschlossen.
Aufmerksamkeit zog ausserdem die Facebook-Aktie auf sich. Zwar schloss sie mit minus 2,07 Prozent bei 36,83 US-Dollar, war aber zwischenzeitlich erstmals wieder mehr wert als beim Börsengang vor mehr als einem Jahr gewesen. Im Mai 2012 hatte sich das Online-Netzwerk an der Nasdaq mit einem Ausgabepreis von 38,00 Dollar je Aktie listen lassen. Die Aktie kletterte am selben Tag bis auf 45,00 Dollar, bevor es fast nur noch abwärts ging. Bei unter 18 Dollar wurde im September der Tiefpunkt erreicht. Inzwischen bewältigte Facebook nun einige Herausforderungen. Während die mobilen Apps zum Börsengang noch kein Geld abwarfen, kamen zuletzt 41 Prozent der Werbeeinnahmen aus diesem Bereich. Angeblich soll ausserdem nun künftig auch kurze Video-Werbung in die Nachrichtenströme der Mitglieder gebracht werden. (awp/mc/ps)