US-Schluss: Dow Jones verliert 0,45% auf 17’503 Punkte

New York – Die fallenden Ölpreisen haben die Wall Street am Mittwoch ins Minus gedrückt. Insbesondere Aktien von Rohstoffunternehmen gerieten teils deutlich unter Druck. Die Preise für das «schwarze Gold» waren nach unerwartet hohen Lagerbeständen in den USA deutlich gesunken. Dies dürfte die Sorgen der Anleger vor überquellenden Öltanks in den USA weiter schüren, hiess es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Mit der Entwicklung einher gingen Befürchtungen, dass die Wirtschaft an Schwung verlieren könnte.

Der Dow Jones Industrial gab um 0,45 Prozent auf 17’502,59 Punkte nach. Am Dienstag hatte der US-Leitindex den Anschlägen in der belgischen Hauptstadt Brüssel weitgehend getrotzt und kurzzeitig bei 17’648,94 Punkten ein Jahreshoch erreicht, am Ende aber moderat nachgegeben.

Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Mittwoch 0,64 Prozent auf 2’036,71 Punkte und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 büsste 0,79 Prozent auf 4’402,56 Zähler ein.

Insgesamt erfreuliche Nachrichten vom Immobilienmarkt grenzten derweil die Verluste ein. In den USA waren die Neubauverkäufe im Februar zwar weniger gestiegen als Experten erwartet hatten. Dafür fiel der Rückgang im Vormonat korrigierten Zahlen zufolge weniger deutlich aus als zuvor ermittelt.

Unter den Rohstoffunternehmen ging es für die Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa, der im April traditionell die Berichtssaison der US-Börsenunternehmen eröffnet, um mehr als 5 Prozent bergab. Die sehr schwankungsfreudigen Papiere des Bergbaukonzerns Freeport-McMoran verloren angesichts einbrechender Kupferpreise gar gut 11 Prozent. Im Dow büssten die Anteilsscheine des Ölkonzerns Chevron 2 Prozent ein.

Schlusslicht im Leitindex waren aber die Aktien von Nike mit einem Minus von 3,79 Prozent auf 62,44 US-Dollar. Der Sportartikelhersteller hatte die hoch gesteckten Analystenerwartungen trotz kräftiger Zuwächse nicht ganz erfüllt. Auch die Ziele des Adidas-Konkurrenten für das kommende Geschäftsjahr fielen weniger rosig aus als erhofft.

Beim Pharma- und Biotechkonzern Gilead Sciences sorgte ein verlorener Patentstreit mit Konkurrent Merck & Co. für Kursverluste von knapp 4 Prozent. Die Merck-Titel hingegen traten am Ende nahezu auf der Stelle und schlugen sich damit besser als der Gesamtmarkt. Merck & Co könne nun Tantiemen von bis zu 10 Prozent auf die US-Umsätze von Gileads Hepatitis-C-Medikamenten Sovaldi und Harvoni erhalten, schrieb Analystin Chi Tran-Brändli von der Bank J. Safra Sarasin.

Gegen den Trend schnellten die Aktien von Virgin America um mehr als 13 Prozent in die Höhe. Damit notieren sie aktuell wieder auf dem Niveau von Anfang Januar. Die Fluggesellschaft arbeite mit einem Finanzberater zusammen, nachdem es Interesse an einer Übernahme gegeben habe, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Noch sei aber keine Entscheidung gefallen, ob sich Virgin America ganz oder teilweise zum Verkauf stelle, hiess es in dem Bericht. Ein Vertreter der Fluggesellschaft wollte die Spekulationen nicht kommentieren.

Der Eurokurs blieb unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1181 US-Dollar. Bereits seit einigen Tagen legt der Dollar im Trend zu. Ein Grund dafür ist, dass sich einige US-Notenbanker für eine baldige Fortsetzung der Zinswende ausgesprochen haben. Am US-Rentenmarkt stieg der Kurs zehnjähriger Staatsanleihen angesichts der Verluste an der Wall Street um 18/32 Punkte auf 97 24/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 1,875 Prozent. (awp/mc/pg)

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