US-Schluss: Dow Jones verliert 0,5% auf 21’311 Punkte

Boerse

New York – Eingetrübte Wachstumsperspektiven für die US-Wirtschaft haben die Anleger an der Wall Street am Dienstag in die Flucht getrieben. Für Verkäufe sorgte zudem die verschobene Senatsabstimmung über den von der Trump-Regierung forcierten Rückbau der US-Gesundheitsreform Obamacare. Die Republikaner im US-Senat haben wegen einer zweifelhaften Mehrheit die Entscheidung darüber auf die erste Juli-Hälfte vertagt. Unter Druck standen einige schwergewichtete Technologieaktien, die den gesamten Sektor erheblich nach unten zogen.

Der Dow Jones Industrial endete auf seinem Tagestief 0,46 Prozent niedriger bei 21’310,66 Punkten. Das war der tiefste Schlusskurs des US-Leitindex seit dem 12. Juni. Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Dienstag 0,81 Prozent auf 2419,38 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,83 Prozent auf 5671,60 Punkte abwärts.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigt sich weniger zuversichtlich für die weltgrösste Volkswirtschaft USA. Für 2017 wird ein Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent erwartet, nach bislang 2,3 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum ebenfalls 2,1 betragen. Im April war der IWF noch von 2,5 Prozent ausgegangen. Zudem zweifelt der IWF am Wachstumsziel der Trump-Regierung von 3 Prozent im Jahr 2020.

Aus Branchensicht waren nur Finanzwerte gefragt. So präsentierten sich die Aktien von JPMorgan mit einem Plus von 1,8 Prozent an der Spitze des Dow-Jones-Index. Die Papiere der Bank of America gewannen als Spitzenreiter im S&P-500-Index 2,8 Prozent, jene des Versicherers Metlife 1,9 Prozent. Dagegen wurden Papiere aus dem IT-Sektor am stärksten verkauft.

So verloren die Titel der Google -Mutter Alphabet aufgrund einer Rekordstrafe der EU 2,5 Prozent an Wert. Der Internetkonzern habe seine dominierende Position bei Produktanzeigen in Suchergebnissen zum Schaden von Konkurrenten und Verbrauchern missbraucht, begründete die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager die Strafe von 2,42 Milliarden Euro.

Die Papiere von Amazon sackten um 1,7 Prozent ab, jene von Apple büssten 1,4 Prozent ein. Facebook-Anteilsscheine verbilligten sich um knapp 2 Prozent.

Unter den Einzelwerten standen ansonsten die Aktien der Mobilfunker Sprint und T-Mobile US aufgrund neuer Übernahmespekulationen im Blickpunkt. Sprint verhandelt laut Presseberichten mit den US-Kabelanbietern Charter Communications und Comcast über eine engere Zusammenarbeit. Während der bis Ende Juli angesetzten Verhandlungen mit den Kabelanbietern lägen die Gespräche mit der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US auf Eis, hiess es. Sprint-Titel gewannen 2,1 Prozent. T-Mobile US-Aktien fielen hingegen um 3,4 Prozent.

Aktien von General Motors verloren 0,9 Prozent, nachdem der Autobauer sein Absatzziel für den Heimatmarkt gesenkt hatte. Man gehe nunmehr im laufenden Jahr von knapp über 17 Millionen verkauften Autos aus, sagte das Management in einer Telefonkonferenz. Davor rechnete der Konzern noch mit rund 17,5 Millionen Neuwagen.

Der Euro setzte seine steile Aufwärtsbewegung aus dem europäischen Handel im US-Geschäft fort und stieg bis auf 1,1349 US-Dollar. Dies war der höchste Stand seit August 2016. Richtungweisende zehnjährige Papiere verloren 19/32 Punkte auf 101 16/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,20 Prozent. (awp/mc/pg)

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