US-Schluss: Dow tritt auf der Stelle vor Feiertag

Boerse

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch keine grossen Sprünge gemacht. Die Anleger hielten sich mit neuen Engagements zurück, da viele US-Bürger den Feiertag «Thanksgiving» am Donnerstag für ein verlängertes Wochenende nutzen. Feiertagsbedingt wurden auch einige Konjunkturdaten vorgezogen, die nur wenig Einfluss auf die Kurse hatten. Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung sorgte auch nicht gerade für Turbulenzen.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 35 804,38 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,23 Prozent auf 4701,46 Punkte aufwärts. Der Nasdaq 100 stieg um 0,37 Prozent auf 16 367,81 Zähler.

Dem Fed-Protokoll zufolge diskutierten die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank über eine raschere Drosselung ihrer Anleihekäufe. «Einige Teilnehmer bevorzugten ein etwas schnelleres Tempo der Kürzungen, das zu einem früheren Abschluss der Käufe führen würde», hiess es in dem Protokoll. So könne man früher mit Zinsänderungen auf wachsende Inflationsgefahren reagieren.

Die US-Wirtschaft ist im Sommer etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um auf das Jahr hochgerechnet 2,1 Prozent. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind um 71 000 auf 199 000 und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1969 gefallen. Analysten hatten im Schnitt mit 260 000 Anträgen gerechnet.

Die Aufträge für langlebige Güter sind im Oktober wegen einer Schwäche im Transportsektor überraschend weiter gefallen. Der US-Immobilienmarkt neigt weiter zur Stärke. Im Oktober stiegen die Verkäufe neuer Häuser gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent, während Analysten mit einer Stagnation gerechnet hatten. Das Konsumklima – gemessen am Uni-Michigan-Index – ist im November auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gefallen. Die Ausgaben und Einkommen der US-Verbraucher sind im Oktober stärker als erwartet gestiegen.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien der Computer-Konzerne Dell und HP Inc mit vorgelegten Quartalszahlen im Blick. Dank einer starken PC-Nachfrage verdienten beide glänzend. Dell und HP profitierten in der Corona-Pandemie weiter vom Trend zum Homeoffice und einem erhöhten IT-Bedarf. Dell-Papiere gewannen 4,8 Prozent, jene von HP zogen um mehr als 10 Prozent an.

Die Erwartung starker Umsatzeinbussen der Modekette Gap liess die Aktien um gut 24 Prozent einbrechen. Wegen weltweiter Probleme in der Lieferkette und deutlich steigender Frachtkosten warnte Gap vor einem schwächeren Weihnachtsgeschäft. Im laufenden Jahr könnten dem Unternehmen demnach bis zu 650 Millionen Dollar an Erlösen entgehen. Gap strich deshalb seine Jahresziele deutlich zusammen.

Tesla-Chef Elon Musk veräusserte weitere Papiere des Elektroautobauers für etwa 1,05 Milliarden US-Dollar, wie aus Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht hervorging. Damit hat sich Musk insgesamt schon von Tesla-Aktien im Wert von rund 10 Milliarden Dollar getrennt, seit er vor zweieinhalb Wochen im Zuge eines Twitter-Votums den Verkauf von zehn Prozent seiner Beteiligung zugesagt hatte. Die Tesla-Titel stiegen um 0,6 Prozent.

Der Euro konnte sich im US-Handel zuletzt gerade so über der Marke von 1,12 US-Dollar halten. Im europäischen Geschäft war die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1186 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte 2020 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1206 (Dienstag: 1,1259) Dollar festgesetzt.

Die Kurse von US-Staatsanleihen legten leicht zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,06 Prozent auf 129,84 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere sank auf 1,64 Prozent. (awp/mc/ps)

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