New York – Robuste Konjunkturdaten und daher gestiegene Bedenken über ein Ende der ultralockeren US-Geldpolitik haben den US-Aktienmarkt am Freitag belastet. Der Dow Jones Industrial büsste 1,36% auf 15’115,57 Punkte ein, was den zweiten Wochenverlust in Folge bedeutet. Dennoch stieg der US-Leitindex im Mai mit plus 1,86 % den mittlerweile sechsten Monat nacheinander. Der breit gefasste S&P-500-Index sank am Freitag um 1,43% auf 1’630,74 Punkte und für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,00% auf 2’981,76 Punkte nach unten.
Positive Konjunkturdaten wie am Freitag nährten die Befürchtungen der Investoren, dass die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik zumindest etwas straffen könnte, sagte ein Börsianer. Im Mai hatte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima stärker als zuvor gemeldet aufgehellt und den höchsten Wert seit fast sechs Jahren erreicht. Zudem war der Chicago-Einkaufsmanagerindex über die Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen.
Als einer von nur zwei Gewinnern im Dow profitierten die Aktien des Chipherstellers Intel mit plus 0,29% von einem positiven Analystenkommentar zum Halbleitersektor. Dahinter folgten Alcoa-Titel mit einem Aufschlag von 0,12%. Die Papiere von Pfizer büssten als Schlusslicht im US-Leitindex 3,61% ein.
Dell-Titel rückten um 0,60% vor. Der Computer-Hersteller will seine Anteilseigner am 18. Juli über den Übernahmeplan von Gründer Michael Dell abstimmen lassen. Das Unternehmen kündigte eine ausserordentliche Aktionärsversammlung an. Michael Dell will die von ihm 1984 gegründete Firma mit Hilfe von Investoren zurückkaufen, von der Börse nehmen und den laufenden Umbau beschleunigen. Allerdings gibt es massiven Widerstand grosser Anteilseigner, die einen höheren Preis oder eine Sonderdividende statt einer Übernahme durch Dell fordern.
Bei den Aktien aus der zweiten Reihe stachen Guess hervor. Das Modeunternehmen hatte die Gewinnerwartungen im ersten Quartal übertroffen. Die Anleger honorierten das mit einem Kurssprung um mehr als 8%. Für die Aktien des Bekleidungshändlers Gap ging es im Schlepptau um 1,40% nach oben.
Der Euro erholte sich im späten im New Yorker Handel etwas und kostete zuletzt 1,2995 US-Dollar. Am Markt für Staatsanleihen hielten sich die Anleger weiter zurück. Richtungweisende zehnjährige Papiere sanken um 5/32 Punkte auf 96 18/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,13%. (awp/mc/upd/ps)