US-Schluss: Zurückhaltung vor US-Jobdaten

Boerse

(Adobe Stock)

New York – An den US-Börsen hat am Donnerstag vor der Veröffentlichung von wichtigen Konjunkturdaten Zurückhaltung geherrscht. Am Freitag wird in den Vereinigten Staaten der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung vorgelegt, der auch von Bedeutung für die weitere Entwicklung der Zinspolitik ist. Gestützt wurden die Märkte von aktuellen Wirtschaftsdaten.

So wuchs die Produktivität im zweiten Quartal deutlich, während die Lohnkosten nicht so stark wie erwartet stiegen. Im Juni legten ausserdem die Aufträge für die US-Industrie deutlich zu, was allerdings nicht überraschte. Stattdessen stach die Stimmungseintrübung im Dienstleistungssektor hervor. Die Konsensschätzung sei unterschritten worden, aber noch liege der Index oberhalb der Expansionsschwelle, konstatierte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. Damit bleibe das Bild intakt, wonach die Schwäche im Verarbeitenden Gewerbe von der Expansion im Dienstleistungssektor kompensiert werden könne. Insgesamt seien die Wirtschaftsaussichten aber getrübt, was «die US-Notenbank darin bestärkt, sich nicht auf eine weitere Zinserhöhung festzulegen», so Wortberg.

Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial beendete den Handel mit minus 0,19 Prozent auf 35’215,89 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,25 Prozent auf 4501,89 Zähler nach. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,11 Prozent auf 15’353,54 Punkte.

An der Nasdaq brachen die Anteilscheine von Qualcomm um 8,2 Prozent ein. Zeitweise erlitten sie den grössten Tagesverlust seit 2020. Der Hersteller von Prozessoren für Smartphones enttäuschte mit seiner Umsatzprognose für das laufende Quartal.

Die Aktien von Paypal sackten mit minus 12,3 Prozent noch deutlicher ab. Analysten monierten enttäuschen Transaktionsmargen im zweiten Quartal und senkten ihre Kursziele. Analyst Tien-tsin Huang von JPMorgan, der sein Kursziel von 103 auf 90 US-Dollar kappte, schrieb: Zwar zeigten die Ergebnisse des zweiten Quartals erste Anzeichen einer fundamentalen Verbesserung, und auch die Suche nach einem Vorstandschef nähere sich anscheinend dem Ende. Allerdings dürfte das nicht reichen, damit sich die Stimmung kurzfristig verbessere, denn der Fokus liege auf der Transaktionsmarge.

Für die Papiere von Moderna ging es nach anfänglichen Gewinnen um 0,2 Prozent abwärts. Der Impfstoffhersteller hob seine 2023er Umsatzprognose für den Covid-19-Impfstoff an und schloss Verträge mit der japanischen Regierung sowie mehreren US-Gesundheitsunternehmen ab, nachdem die US-Regierung die Kostenübernahme für die Impfung weitgehend einstellt. Für das zweite Quartal meldete Moderna ausserdem Erlöse, die über der durchschnittlichen Analystenschätzung lagen.

Im S&P 100 gaben die Anteilscheine von ConocoPhillips um 0,5 Prozent nach. Der Ölkonzern hatte im zweiten Quartal die Ergebnisschätzungen verfehlt.

Vor den nachbörslich anstehenden Zahlen zum dritten Geschäftsquartal von Apple verloren die Aktien des iPhone-Herstellers 0,8 Prozent. Die Papiere des Online-Handelsgiganten Amazon, der nachbörslich ebenfalls seinen Geschäftsbericht vorlegt, gewannen 0,6 Prozent.

Der Euro kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,0948 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0932 (Mittwoch: 1,0985) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9148 (0,9103) Euro.

Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,48 Prozent auf 110,27 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg im Gegenzug auf 4,19 Prozent. (awp/mc/ps)

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