US-Schluss: Dow Jones 0,1% tiefer bei 18’529 Punkten
New York – Die Wall Street hat am Montag ihrer jüngsten Stärke Tribut gezollt. Der marktbreite S&P-500-Index erklomm zum Handelsstart zwar erneut ein Rekordhoch, rutschte dann aber schnell in die Verlustzone und schloss 0,09 Prozent tiefer bei 2180,89 Punkten.
Auch den anderen US-Indizes ging zum Wochenbeginn der Schwung aus: Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,08 Prozent auf 18’529,29 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq, deren Indizes vor dem Wochenende auf Schlusskursbasis neue Bestmarken aufgestellt hatten, sank der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,13 Prozent auf 4784,74 Punkte. Der Nasdaq Composite verlor 0,15 Prozent auf 5213,14 Punkte.
Am Freitag hatte die Wall Street von einem robusten Arbeitsmarktbericht profitiert: Im Juli waren den zweiten Monat in Folge deutlich mehr neue Stellen geschaffen worden als erwartet. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt zeichne ein ermutigendes Bild für die weltgrösste Volkswirtschaft, lasse aber dennoch zunächst keine neuen Zinssorgen aufkeimen, meinten Börsianer.
Bei Einzelwerten sorgten am Montag vor allem Übernahmen für Kursausschläge. Die Aktien des Bettenverkäufers Mattress Firm Holding schossen nach einer Kaufofferte des Möbel- und Handelskonzerns Steinhoff um rund 114 Prozent auf 63,75 US-Dollar hoch.
Die gebotenen 3,8 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden beinhalten einen Preis von 64 Dollar in bar je Mattress-Aktie – das ist mehr als das Doppelte des Schlusskurses vom vergangenen Freitag. Die Steinhoff-Papiere legten im MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen um anderthalb Prozent zu.
Bei Everbank konnten sich die Anteilseigner über ein Kursplus von 3,00 Prozent auf 19,20 Dollar freuen. Der Finanzdienstleister TIAA will seinen Konkurrenten für 2,5 Milliarden Dollar schlucken. Die Everbank-Aktionäre sollen 19,50 Dollar je Aktie erhalten.
Im Dow Jones gehörten die Papiere von Wal-Mart mit minus 0,57 Prozent zu den schwächsten Werten. Der Einzelhandelskonzern will für 3,3 Milliarden Dollar inklusive Schulden den Onlinehändler Jet.com übernehmen. Mit dem Zukauf bringt sich der im Internet-Geschäft ins Hintertreffen geratene Handelsgigant in Stellung, um Boden gegenüber Konkurrenten wie Amazon gut zu machen. Dessen Titel gewannen 0,08 Prozent.
Die Aktien von Berkshire Hathaway gaben um marktkonforme 0,06 Prozent nach. Die Investmentgesellschaft von Staranleger Warren Buffett hatte zwar im zweiten Quartal einen weiteren kräftigen Gewinnanstieg geschafft, blieb aber etwas hinter den Analystenerwartungen zurück.
Für die Papiere von Allergan ging es um 2,18 Prozent bergab, nachdem der Arzneimittelhersteller das Scheitern einer klinischen Studie mitgeteilt hatte. Das getestete Präparat, welches als Begleittherapie zur Depressionsbehandlung wirken sollte, hatte demnach keine spürbare Wirkung gezeigt. Am Dow-Ende büssten die Aktien der Pharmakonzerne Merck & Co. und Pfizer 1,57 beziehungsweise 1,44 Prozent ein.
Der Euro kam auch im New Yorker Handel kaum vom Fleck und kostete zuletzt 1,1082 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1087 (Freitag: 1,1156) US-Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,9020 (0,8964) Euro. Am US-Staatsanleihenmarkt verharrten richtungweisende zehnjährige Papiere bei 100 10/32 Punkten und rentierten mit 1,59 Prozent. (awp/mc/pg)