US-Schluss: Verluste nach gutem Lauf – Sorgen um Chinas Wirtschaft
New York – Sorgen über das Wirtschaftswachstum Chinas und schwache US-Häusermarktdaten haben den US-Aktienmarkt am Montag belastet. Der Dow Jones Industrial schloss 0,62 Prozent tiefer bei 17 172,68 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,80 Prozent auf 1994,29 Punkte nach unten. Allerdings hatten beide Indizes am Freitag Verlaufsrekorde erklommen. Der technologielastige Index Nasdaq 100 gab zum Wochenauftakt um 0,95 Prozent auf 4061,23 Punkte nach.
Chinas Regierung hatte grösseren Konjunkturhilfen eine Absage erteilt. Peking will das Wachstum nach wie vor durch gezielte Massnahmen stabilisieren. Zudem war in den USA die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im August überraschend gesunken. All das trübt Börsianern zufolge die Stimmung. Sie verwiesen zudem auf die im Vergleich zu den Standardwerten noch schwächere Entwicklung der US-Nebenwerte, die Investoren vorsichtig stimme. Es gebe mittlerweile einige Warnsignale, die durchaus auf einen Rücksetzer an den Börsen in den kommenden Wochen deuteten.
Auf Unternehmensseite sorgten einmal mehr Übernahmen für Gesprächsstoff und starke Kursausschläge. Die Aktien von Sigma-Aldrich schossen um rund ein Drittel auf 136,40 US-Dollar nach oben. Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA will alle ausstehenden Anteile des Herstellers chemischer und pharmazeutischer Produkte für Forschung, Entwicklung und Industrie für jeweils 140 Dollar in bar erwerben.
Die Anteilsscheine von Dresser-Rand , die bereits in der vergangenen Woche deutlich gestiegen waren, verteuerten sich um 2,58 Prozent. Der Elektrokonzern Siemens will den Ausrüster für die Öl- und Gasindustrie übernehmen und ist sich mit diesem bereits einig geworden.
Die Papiere der chinesischen Handelsplattform Alibaba fielen um mehr als vier Prozent. Hier dürften einige Anleger Gewinne mitgenommen haben. Am Freitag hatten die Titel einen fulminanten Start auf das New Yorker Börsenparkett hingelegt: Sie waren mit 93,89 Dollar – einem Plus von gut 38 Prozent im Vergleich zum Ausgabepreis von 68 Dollar – aus dem Handel gegangen.
Die Anteilsscheine von Yahoo büssten zu Wochenbeginn 5,57 Prozent ein, nachdem das Analysehaus Sanford Bernstein sie von «Outperform» auf «Market-Perform» abgestuft hatte. Sein bisheriges Votum habe darauf basiert, dass der Wert der Alibaba-Beteiligung des US-Internetkonzerns am Markt unterschätzt worden sei, schrieb Analyst Carlos Kirjner in einer Studie. Diese These habe sich mittlerweile bestätigt, und der Kurs habe sich entsprechend angepasst. (awp/mc/pg)