US-Schluss: Dow Jones verliert 0,1% auf 25’390 Punkte

Boerse

New York – Die Wall Street hat am Mittwoch nicht an ihre jüngste Stärke anknüpfen können und knappe Verluste verzeichnet. Zudem zollte sie einer Reihe lediglich durchwachsener Unternehmenszahlen Tribut. Der Dow Jones Industrial sank um 0,08 Prozent auf 25 390,30 Punkte. Am Vortag war der US-Leitindex noch auf den höchsten Stand seit zwei Monaten gestiegen.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es zur Wochenmitte um 0,22 Prozent auf 2731,61 Punkte nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,37 Prozent auf 6997,62 Zähler./

Auch von der Rede des US-Präsidenten zur Lage der Nation kamen keine positiven Impulse für die Wall Street. Vor beiden Kammern des US-Parlaments hatte Donald Trump zur Sicherung der US-Südgrenze gegen Menschen- und Drogenhändler sowie gegen kriminelle Einwanderer erneut den Bau einer Mauer gefordert. Die Demokraten, auf deren Stimmen der Präsident bei der Finanzierung angewiesen ist, blieben bei ihrer Ablehnung.

«Kompromissbereitschaft sieht anders aus», sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Beim Thema Grenzmauer sei Trump offensichtlich noch nicht zu einem Entgegenkommen an die Demokraten bereit. Ein neuer Government Shutdown sei damit weiterhin möglich. «Für die US-Wirtschaft ist das keine gute Nachricht», sagte der Analyst.

Seit Beginn der Erholung nach Weihnachten steht der Dow mittlerweile fast 17 Prozent höher. «Anleger fangen mehr und mehr an, der aktuellen Rally zu misstrauen», sagte Altmann. Ein Hinweis hierauf sei, dass sich Investoren zuletzt verstärkt gegen Kursverluste abgesichert hätten.

Auch die weiterhin skeptischen Experten von Index-Radar warnten vor zu viel Euphorie. «Der Dow Jones Industrial hat seine Aufwärtsbewegung an einer wichtigen markttechnischen Hürde nicht entscheidend verlangsamt», räumte Andreas Büchler ein. «Dies ist ein Stärkezeichen, doch Anleger sollten mit neuen Käufen dennoch geduldig sein.»

Nach einer Reihe von Unternehmenszahlen waren die heftigsten Kursausschläge in der Technologiebranche zu beobachten. Die Aktien von Snap schossen um 22 Prozent auf 8,59 US-Dollar hoch, nachdem das Unternehmen hinter der Foto-App Snapchat für das Schlussquartal 2018 eine Stabilisierung der zuvor sinkenden Nutzerzahlen berichtet hatte. Zudem überraschte der um über ein Drittel gestiegene Umsatz bei einem gleichzeitig fast halbierten Verlust positiv. Seit dem Rekordtief der Aktie von 4,82 Dollar kurz vor Weihnachten steht nun eine satte Kurserholung von 78 Prozent zu Buche.

Für gute Stimmung im Halbleitersektor sorgte der Branchenvertreter Microchip Technology . Deren Chef Steve Sanghi wertete das laufende Quartal als «Boden» für eine Trendwende zum Besseren für sein Unternehmen, ungeachtet des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Die Papiere zogen daraufhin um über sieben Prozent auf 89,31 Dollar an und erreichten den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Davon profitierten auch die Titel der Konkurrenten Micron Technology und Texas Instruments , die um knapp fünfeinhalb beziehungsweise gut vier Prozent zulegten.

Dagegen sackten Papiere von Electronic Arts um über 13 Prozent ab, nachdem der Spielehersteller sowohl mit seinen Quartalszahlen als auch mit dem Ausblick enttäuscht hatte. Auch Konkurrent Take-Two blieb hinter den Erwartungen zurück, was die Aktien um knapp 14 Prozent nach unten riss.

Beide Unternehmen litten unter dem enormen Erfolg des kostenlosen Spiels Fortnite, das bereits seit 2017 auf den Videospielkonsolen Playstation und Xbox sowie Windows verfügbar ist und seit dem vergangenen Jahr auch auf Smartphones mit den Betriebssystemen iOS und Android gespielt werden kann.

Bei Spotify mussten die Anleger einen Kursrückgang von fast drei Prozent verkraften. Der Streaming-Anbieter für Musik, Hörbücher und Videos hatte eine eher verhaltene Umsatzprognose für das erste Quartal veröffentlicht. Vor allem aber war das Ziel für die Profitabilität hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Bei den Standartwerten fielen die Kursreaktionen auf Geschäftsresultate weniger extrem aus. Der Autobauer General Motors (GM) hatte im Schlussquartal 2018 trotz der abflauenden Branchenkonjunktur überraschend gut abgeschnitten, woraufhin die Aktien gut anderthalb Prozent gewannen. Dagegen büssten die Anteilscheine von Walt Disney mehr als ein Prozent ein. Der Unterhaltungsriese hatte angesichts einer schwächeren Filmsparte und höherer Kosten für Streaming-Dienste zum Jahresende einen Gewinneinbruch verzeichnet.

Der Eurokurs gab angesichts der Sorge um die weitere konjunkturelle Entwicklung im Währungsraum weiter nach und sank unter die Marke von 1,14 US-Dollar. Zuletzt kostete der Euro 1,1367 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1394 (Dienstag: 1,1423) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8777 (0,8754) Euro gekostet. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stagnierten bei 103 21/32 Punkten und rentierten mit 2,70 Prozent. (awp/mc/pg)

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