US-Schluss: Wieder im Minus

US-Schluss: Wieder im Minus

New York – Die Furcht vor einer Eskalation der weltweiten Krisenherde hat die US-Börsen am Donnerstag wieder ins Minus gedrückt. So schossen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine erneut ein Militärflugzeug vom Typ Mig-29 ab. Zudem erwägen die USA Medienberichten zufolge Luftangriffe im Nordirak, um den von der Terrormiliz Islamischer Staat verfolgten Jesiden und Christen zu helfen. Überraschend gute Konjunkturdaten, die den Markt anfangs noch gestützt hatten, gerieten im Handelsverlauf immer mehr in den Hintergrund.

Der Dow Jones Industrial büsste am Ende 0,46 Prozent auf 16 368,27 Punkte ein. Dies war der tiefste Schlussstand seit April. Für den wichtigen marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,56 Prozent auf 1909,57 Punkte nach unten. Beim Nasdaq 100 stand ein Minus von 0,42 Prozent auf 3857,94 Punkte zu Buche. Nach der jüngsten Talfahrt hatten die Börsen am Vortag noch nahezu unverändert geschlossen.

Die Anleger sahen sich in ihrer Skepsis auch durch Aussagen vom Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi bestätigt. Demnach könnten die zahlreichen internationalen Krisenherde für die weitere konjunkturelle Entwicklung der Eurozone gefährlich werden. Konkret nannte er auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank die Konflikte in Syrien, Libyen und in der Ukraine. Da die USA und Europa durch den internationalen Handel eng miteinander verflochten sind, könnte eine wirtschaftliche Abschwächung diesseits des Atlantiks auch die Konjunktur in den Vereinigen Staaten beeinträchtigen.

In den USA war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend um 14 000 auf 289 000 gesunken. Das war besser als erwartet. Ökonomen hatten mit 304 000 gerechnet.

Unter den Einzelwerten zogen einige Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen die Aufmerksamkeit auf sich. Die Papiere von 21st Century Fox etwa schnellten an der Spitze des Nasdaq 100 um gut fünf Prozent in die Höhe. Dank erfolgreicher Filme wie «X-Men: Zukunft ist Vergangenheit» oder «Rio 2 – Dschungelfieber» hatte der Medienkonzern seinen Überschuss im vierten Geschäftsquartal von 371 auf 999 Millionen Dollar (747 Millionen Euro) mehr als verdoppelt.

Zu den schwächsten Werten zählten die Titel von Mylan. Sie büssten knapp drei Prozent ein. Der Pharmakonzern hatte mit seiner Prognose für den bereinigten Gewinn im dritten Quartal enttäuscht.

Abseits der grossen Indizes geriet mit den Aktien von Coupons.com nun binnen zweier Tage schon ein dritter Coupons-Vertreiber neben Groupon und RetailMeNot stark unter Druck. Weil der Verlust im zweiten Quartal unerwartet hoch ausgefallen war, sackten die Papiere um 23,50 Prozent auf 14,91 US-Dollar ab und fielen damit unter ihrem Ausgabekurs von 16,00 Dollar. Der Wettbewerb in der Branche habe sich seit Juni verschärft, sagte ein Analyst. Groupon-Titel büssten 3,64 Prozent ein und Papiere von RetailMeNot gaben um 1,10 Prozent nach.

Im Dow schliesslich hatten die Aktien des Flugzeugbauers Boeing die Nase vorn und stiegen um 1,27 Prozent. Schlusslicht waren die Papiere des Krankenversicherers UnitedHealth mit minus 2,75 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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