US-Schluss: Dow Jones steigt 0,5% auf 25’300 Punkte
New York – Die Sorgen um die Währungskrise in der Türkei sind an den US-Börsen am Dienstag wieder in den Hintergrund gerückt. Der Schlagabtausch zwischen Ankara und Washington geht indes weiter. Der türkische Regierungspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte einen Boykott elektronischer Produkte aus den Vereinigten Staaten an als Reaktion auf die US-Sanktionen und -Strafzölle.
Nach vier Handelstagen mit Verlusten legte der US-Leitindex Dow Jones Industrial wieder um 0,45 Prozent auf 25 299,92 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,64 Prozent auf 2839,96 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,62 Prozent auf 7447,17 Zähler.
Aktuelle Konjunkturdaten bewegten nicht sonderlich. In den USA waren die Preise importierter Güter im Juli so stark gestiegen wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Der Zuwachs betrug 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und war damit so hoch wie seit Februar 2012 nicht mehr. Analysten hatten mit einem Anstieg um 4,5 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stagnierte die Preisentwicklung.
Unter den Einzelwerten im Dow gaben die Aktien von Home Depot trotz überraschend starker Quartalszahlen der Baumarktkette sowie angehobener Jahresziele um 0,5 Prozent. Die neue Schätzung des Managements für das Jahresergebnis je Aktie liegt laut Goldman-Sachs-Analyst Matthew Fassler weiterhin unter der Konsenserwartung und auch unter seiner eigenen.
Zu den Gewinnern an der Nyse zählten indes Papiere von Rüstungsunternehmen. General Dynamics , Raytheon und Lockheed Martin legten zwischen 0,7 und 1,6 Prozent zu. US-Präsident Donald Trump bewilligte den neuen Verteidigungshaushalt seines Landes im Umfang von 716 Milliarden Dollar (rund 635 Milliarden Euro). Es ist damit eines der höchsten Budgets in der neueren US-Geschichte und soll unter anderem dazu dienen, ältere Panzer, Flugzeuge und Schiffe zu ersetzen.
Im Blick standen zudem die Anteilsscheine von Cigna und Express Scripts, denn der streitlustige Investor Carl Icahn gab seinen Widerstand gegen die milliardenschwere Übernahme des Gesundheitsdienstleisters Express Scripts durch den US-Krankenversicherer auf. Nun steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktionäre der Transaktion zustimmen. Während Cigna mit einem Aufschlag von rund 2 Prozent aus dem Handel gingen, gewannen Express Scripts 2,4 Prozent.
Am US-Rentenmarkt verloren richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen 4/32 Punkte auf 99 26/32 Punkte und rentierten mit 2,89 Prozent. Der Euro wurde zur Schlussglocke an der Wall Street mit 1,1346 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,1406 (Montag: 1,1403) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8767 (0,8770) Euro. (awp/mc/pg)