New York – Die Klettertour an der Wall Street ist am Freitag mühselig gewesen. Meist legten die wichtigsten Indizes nach kurzen Anstiegen wieder den Rückwärtsgang ein. Nachhaltigere Aufwärtsimpulse kamen letztlich durch Übernahmespekulationen in den Markt. Medien berichteten über Gespräche des weltgrössten Chipherstellers Intel zur Übernahme des Chipspezialisten Altera. Die Rede von Notenbankchefin Janet Yellen hingegen brachte nichts wesentlich Neues.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging mit einem kleinen Plus von 0,19 Prozent bei 17’712,66 Punkten aus dem Tag. Das Minus im Wochenverlauf beträgt damit deutliche 2,3 Prozent. Der breite S&P-500-Index rückte um 0,24 Prozent auf 2061,02 Punkte vor. An der Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,41 Prozent auf 4332,86 Punkte.
Yellen gab nach wie vor wenig vom geldpolitischen Kurs der Fed preis. Neue Signale, wann genau mit dem Start der lang erwarteten Zinswende zu rechnen ist, blieben aus. Eine erste Zinserhöhung nach der schweren Finanzkrise könnte aber im weiteren Jahresverlauf angezeigt sein, sagte Yellen in San Francisco.
Unter den Einzelwerten im Dow sprangen gegen Handelsschluss die Aktien von Intel an die Spitze mit plus 6,38 Prozent. Im Nasdaq 100 schossen die Altera-Papiere um etwas mehr als 28 Prozent nach oben. Medienberichten zufolge erwägt Intel einen der grössten Zukäufe in seiner Unternehmensgeschichte. Angeblich gebe es Gespräche über einen Kauf des über 10 Milliarden Dollar schweren Chipspezialisten Altera, hiess es von mehreren Seiten aus Kreisen.
Die im S&P-100-Index notierten Aktien von Dow Chemical gewannen 2,84 Prozent. Sie profitierten davon, dass der Chemiekonzern in einem 5 Milliarden Dollar schweren Geschäft einen Grossteil seines Chlor-Alkali-Segments an den Chlorhersteller Olin abgibt. Olin-Aktien sprangen um rund 14 Prozent hoch.
Yahoo legten nach der Ankündigung zusätzlicher Aktienrückkäufe über 2 Milliarden Dollar im Nasdaq 100 um 1,42 Prozent zu. Blackberry stiegen im Nasdaq-Composite-Index nach Zahlen zum vierten Quartal 2014 um 1,72 Prozent. Zwar war der Umsatz des Smartphone-Herstellers weiter rückläufig gewesen, doch der Gewinn war gestiegen. Analysten lobten unter anderem die Fortschritte beim Konzernumbau.
Ausserhalb der grossen Indizes brachen die Aktien von Ohr Pharmaceuticals um rund 69 Prozent ein. Das Pharmaunternehmen hatte ein wichtiges klinisches Studienziel für ein Augenmedikament verfehlt. (awp/mc/upd/ps)