US-Schluss: Gewinne dank guter Konjunkturdaten
New York – Beflügelt von positiven Konjunkturdaten und guten Quartalszahlen haben die US-Börsen am Mittwoch mit Gewinnen geschlossen. Laut Börsianern liessen sich die Anleger diesmal die gute Stimmung auch nicht von der US-Notenbank Fed vermiesen, die erneut keinen einzigen der am Markt erhofften Hinweise auf ein baldiges neues Konjunkturprogramm gegeben hatte. Der Dow ging mit einem Plus von 0,81 Prozent auf 12.908,70 Punkte aus dem Handel. Beim marktbreiten S&P 500-Index stand bei Börsenschluss ein Aufschlag von 0,67 Prozent auf 1.372,78 Zähler zu Buche.
Noch fester notierten die Technologietitel: Der Nasdaq Composite Index kletterte um 1,12 Prozent auf 2.942,60 Punkte, und der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 1,32 Prozent auf 2.625,87 Punkte vor.
Die US-Notenbank hatte am Abend ihren jüngsten Konjunkturbericht (Beige Book) veröffentlicht, worin die Währungshüter den Zustand der US-Konjunktur trotz der zuletzt überwiegend enttäuschenden Daten kaum anders einschätzen als noch Anfang Juni. Damit dämpfte Fed erneut die Hoffnungen auf einen baldigen Konjunkturanschub. Viele Marktteilnehmer bleiben jedoch hartnäckig der Meinung, dass die Fed nicht um ein neues Anleihenkaufprogramm (QE3) herum kommen wird.
In dieser Hinsicht positiv interpretiert wurde deshalb auch die Rede von US-Notenbank-Chef, der in seinem Halbjahresbericht vor dem US-Senat am Vortag grundsätzliche Handlungsbereitschaft signalisiert hatte. Bei seinem Auftritt vor dem Repräsentantenhaus an diesem Mittwoch sprach Bernanke erneut davon, dass die Lage der US-Wirtschaft «nicht tragbar» sei.
Dass die Kurse es am Mittwoch solide in die Gewinnzone schafften, war laut Händlern aber vor allem guten Nachrichten vom US-Häusermarkt geschuldet. Dort war die Zahl der Baubeginne in den USA im Juni überraschend hoch ausgefallen. Unterdessen bestimmte auch die Berichtssaison weiter das Geschehen an den US-Märkten. Zahlreiche Unternehmen überraschten die Analysten positiv. Nachdem die Anleger zunächst eher pessimistisch für die neue Berichtssaison eingestellt gewesen seinen, habe sich diese Stimmung nun etwas aufgehellt, sagte ein Marktstratege.
Trotz rückläufiger Zahlen die Schätzungen der Marktexperten übertroffen hatte Chiphersteller Intel. Die Papiere legten um 3,27 Prozent auf 26,21 US-Dollar zu. Laut Analysten kam zudem die am Vorabend nach Börsenschluss gesenkte Umsatzprognose nicht überraschend.
Demgegenüber honorierten die Anleger die überraschend guten Quartalszahlen der Bank of America nicht. Die Aktien des Geldinstituts rutschten mit minus 4,92 Prozent auf 7,53 Dollar an das Ende des Index. Die Bank hatte im zweiten Quartal einen Gewinn von 2,1 Milliarden Dollar erwirtschaftet, das war mehr als von Analysten erwartet.
Papiere von Honeywell International stiegen um knapp sieben Prozent. Auch der US-Mischkonzern stimmte die Investoren mit einer überraschend guten Gewinnentwicklung und einer angehobenen Untergrenze beim Prognoseband für den bereinigten Gewinn je Aktie im Gesamtjahr positiv.
Erst nach dem Ertönen der Schlussglocke wurden zudem an diesem Abend die Zahlen von IBM, American Express und Ebay erwartet. Einzig die Papiere des Kreditkartenunternehmens notierten vor den Zahlen im Minus. (awp/mc/pg/upd/ps