New York – An der Wall Street haben die Technologiewerte ihre Rekordjagd wieder aufgenommen. Der Nasdaq 100 erreichte im Handelsverlauf am Donnerstag bei gut 5446 Punkten eine Bestmarke. Die konjunktursensiblen Tech-Werte sind in dem wirtschaftlich wieder aufgehellten Umfeld derzeit gefragt. Dank positiver Wachstumsdaten schlossen derweil alle wichtigen Aktienindizes moderat im Plus.
Für den Nasdaq 100 stand am Ende ein Gewinn von 0,17 Prozent auf 5439,74 Punkte zu Buche. Damit machte das Börsenbarometer den Rückschlag von Dienstag letzter Woche endgültig wett. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg am Donnerstag um 0,33 Prozent auf 20’728,49 Punkte und der S&P 500 legte um 0,29 Prozent auf 2368,06 Punkte zu. Von seinem Rekordhoch ist letzterer inzwischen nur noch rund 33 Punkte entfernt.
Die US-Wirtschaft hatte sich zum Jahresende 2016 hin etwas besser entwickelt als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich im Schlussquartal um annualisiert 2,1 Prozent zum Vorquartal. Bisher war eine auf das Jahr hochgerechnete Rate von 1,9 Prozent angegeben worden. Analysten hatten einen Zuwachs um 2,0 Prozent erwartet.
Bankaktien gehörten in dem positiven Börsenumfeld zu den Favoriten. Ebenso wie die Tech-Werte reagieren sie oft besonders empfindlich auf konjunkturelle Veränderungen. So stiegen die Papiere von Goldman Sachs und die Anteilsscheine von JPMorgan um jeweils rund 1 Prozent.
Die wieder anziehenden Ölpreise bescherten den Anteilsscheinen von ExxonMobil den ersten Platz im Dow mit einem Plus von rund 2 Prozent. An der S&P-500-Spitze verteuerten sich die Aktien von ConocoPhillips um fast 9 Prozent, nachdem der Ölkonzern den Verkauf von Anteilen an Förderprojekten in Kanada bekanntgegeben hatte.
UBS-Analyst William Featherston rechnet daraufhin damit, dass die Erlöse die Entschuldungspläne voranbringen werden und ausserdem für Aktienrückkäufe genutzt werden könnten. Er sprach den ConocoPhillips-Papieren nun eine Kaufempfehlung aus. Die Anteilsscheine des Käufers Cenovus Energy dagegen verloren fast 14 Prozent.
Goodyear-Aktien gaben nach einem negativen Kommentar von Goldman Sachs um mehr als 1 Prozent nach. Die US-Grossbank hatte den Papieren des Reifenherstellers ihre bisherige Kaufempfehlung gestrichen. Analyst David Tamberrino begründete dies mit der gestiegenen Bewertung, die nun im Einklang mit den Aktien globaler Wettbewerber liege. Ausserdem rechnet Tamberrino bei den Produkten von Goodyear mit einer kurzfristig unsicheren Preisentwicklung.
Der Kurs des Euro geriet unter Druck und notierte zuletzt bei 1,0684 US-Dollar. Wie bereits am Vortag wurde die Gemeinschaftswährung durch einen Medienbericht belastet, der auf eine anhaltend lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) schliessen liess. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0737 (Mittwoch: 1,0748) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9314 (0,9304) Euro. Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen angesichts der guten US-Daten 11/32 Punkte auf 98 17/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,418 Prozent. (awp/mc/upd/pg)