US-Schluss: Dow nach enttäuschenden Konjunkturdaten schwächer

US-Schluss: Dow nach enttäuschenden Konjunkturdaten schwächer

New York – Am US-Aktienmarkt haben zur Wochenmitte enttäuschende Konjunkturdaten belastet. Nach den starken Kursgewinnen vom Vortag mischte sich die Erleichterung um die Krim-Krise mit schwächer als erwarteten Zahlen aus der US-Wirtschaft. Der Dow Jones Industrial verlor am Mittwoch 0,22 Prozent auf 16 360,18 Punkte. Der S&P 500 trat mit minus 0,01 Prozent bei 1873,81 Punkten auf der Stelle – sein erst am Vortag erreichtes Rekordhoch konnte der breite Index im Verlauf allerdings etwas auf 1876,53 Punkte hochschrauben. Der technologielastige Nasdaq 100 fuhr am Ende mit plus 0,20 Prozent bei 3727,19 Punkten Gewinne ein.

Die am vielbeachteten ISM-Index gemessene Stimmung im US-Dienstleistungssektor sank im Januar überraschend deutlich. Auch die Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP konnten nicht begeistern – die Beschäftigung im US-Privatsektor stieg demnach im Februar weniger stark, als Experten erwartet hatten. Ein Marktstratege aus Boston kommentierte gleichwohl, dass die Anleger derzeit wegen des harten Winters in den USA eine ganze Menge an schlechten Nachrichten verziehen: «Aktien ignorieren die Daten, wenn sie schlecht sind – und ziehen deutlich an, wenn sie gut sind.» Ein weiterer Test steht den Aktienmärkten wieder am Freitag bevor, dann steht der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den Monat Februar an. Börsianer verwiesen zudem weiter auf den Konflikt in der Ukraine – schliesslich bestimme dieser weiter die Nachrichtenlage.

Auf Unternehmensseite stachen die Papiere von Smith & Wesson mit einem Plus von 16,44 Prozent deutlich heraus. Der Waffenhersteller rechnet nun mit einem höheren Jahresgewinn als bisher. Die Titel von Honeywell konnten mit plus 0,06 Prozent kaum davon zehren, dass der Mischkonzern mittelfristige Ziele für Umsatz und Gewinn ausgab. Zudem will das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren für Zukäufe rund 10 Milliarden US-Dollar locker machen.

Schwächster Wert im Dow waren die Anteile des Ölkonzerns ExxonMobil mit einem Minus von 2,82 Prozent. Im Zuge der leichten Entspannung um die Schwarzmeerinsel Krim waren die Ölpreise weiter gesunken, die rund um die Zuspitzung der Krise scharf angezogen hatten. Auf der anderen Seite lagen die Banken Goldman Sachs mit 1,88 Prozent plus und JPMorgan mit 1,57 Prozent an der Dow-Spitze.

Stark zulegen konnten auch Facebook , nachdem ein Analyst sich positiv zu den Aktien geäussert hatte und ihnen nun mehr zutraut. Die Papiere des Online-Netzwerks zogen an der Spitze im S&P 500 um 4,03 Prozent an. Aktionäre des Videospielhändlers GameStop freuten sich über ein Kursplus von 3,75 Prozent – und über eine höhere Quartalsausschüttung an die Anteilseigner.

Aktien von Dish profitierten mit einem Plus von 1,54 Prozent von Expansionsplänen des Satelliten-TV-Anbieters. Nach einer Vereinbarung mit dem Unterhaltungskonzern Walt Disney will das Unternehmen den Kabelanbietern in den USA mit einem Internetangebot Konkurrenz machen. Mit dem Deal kann der Konzern um Chef Charlie Ergen unter anderem die Kanäle Disney Channel, ABC und den Sportkanal ESPN über Breitbandinternet vermarkten. Disney-Papiere gewannen 1,19 Prozent. (awp/mc/upd/pg)

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