New York – Die Wall Street hat am Montag in den Schlussminuten merklich nachgegeben und ihre klaren Anfangsgewinne nahezu komplett abgegeben. Die Technologieindizes an der Nasdaq kamen nach anfänglichen Rekordhochs unter starken Verkaufsdruck und schlossen deutlich im Minus.
Der Dow Jones Industrial rettete noch ein Plus von 0,05 Prozent auf 35’619,25 Punkte über die Ziellinie, nachdem er in der letzten Sitzungsstunde noch fast ein Prozent höher notiert hatte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es zunächst auf ein Rekordhoch bei knapp 4744 Zählern und am Ende um 0,32 Prozent abwärts auf 4682,94 Punkte. Der Nasdaq 100 erklomm zunächst ebenfalls einen weiteren Höchststand bei fast 16’765 Punkten und ging mit einem Minus von 1,16 Prozent bei 16 380,98 Zählern aus dem Handel.
Im frühen Handel erhielten die US-Börsen positive Impulse aus China, wo die Zentralbank geldpolitische Lockerungsmassnahmen signalisiert hatte, um die Erholung der heimischen Wirtschaft zu stützen. Auch die Kontinuität an der Spitze der US-Notenbank wurde nach Spekulationen über einen Führungswechsel der Fed wohlwollend aufgenommen. US-Präsident Joe Biden hat den Chef der Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, für eine zweite Amtszeit nominiert.
Viele Technologiewerte litten Händlern zufolge unter Gewinnmitnahmen. Dabei seien Spekulationen aufgekommen, dass der jüngste sprunghafte Anstieg durch Eindeckungen von Short-Positionen angeheizt worden und übertrieben gewesen sei, hiess es. So büssten die Anteilscheine des Apartment-Vermittlers Airbnb 7,5 Prozent ein. Jene des Fitnessgeräte-Spezialisten Peloton verloren 6,5 Prozent, die des Fahrdienstvermittlers Lyft 4,3 Prozent und die des Foto-App-Anbieters Snap 4,0 Prozent.
Dagegen profitierten die Papiere der Corona-Impfstoffhersteller Biontech und Moderna von anziehenden Booster-Impfkampagnen und gewannen 11 beziehungsweise 7 Prozent. Die Papiere des Biontech-Partners Pfizer stiegen um 0,8 Prozent. Die mRNA-Impfstoffe dieser Unternehmen gelten weiter als wichtigste Säulen der Kampagnen, die wegen der dramatischen Infektionslage in vielen Ländern ins Rollen gekommen sind.
Um 27 Prozent auf 20,79 US-Dollar ging es für Vonage nach oben. Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson will den Cloud-Telefonie-Anbieter für 21 Dollar je Aktie in bar schlucken. Es wäre der bislang grösste Zukauf in der Unternehmensgeschichte, denn inklusive Schulden wird Vonage mit 6,2 Milliarden Dollar bewertet.
Der Euro konnte sich im US-Handel im Vergleich zum schwächeren europäischen Spätgeschäft behaupten und notierte zuletzt bei 1,1235 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1278 (Freitag: 1,1271) Dollar festgesetzt.
US-Staatsanleihen büssten deutlich an Boden ein. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,69 Prozent auf 129,97 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 1,63 Prozent. (awp/mc/ps)