US-Schluss: Wenig verändert am «Cyber Monday»

Boerse

New York – Die US-Börsen haben sich am sogenannten «Cyber Monday» nur wenig verändert präsentiert. Im frühen Handel hatte es zunächst weitere Rekorde gegeben, danach aber war die Luft schnell wieder raus. Der Leitindex Dow Jones Industrial stand zum Handelsende 0,10 Prozent höher auf 23’580,78 Punkten, nachdem er in der Spitze bis auf 23’638,92 Punkte geklettert war und damit so hoch wie nie zuvor.

Der breit gefasste S&P 500 gab um 0,04 Prozent nach auf 2601,42 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,05 Prozent auf 6405,97 Punkte. Auch diese beiden Indizes hatten zuvor mit 2606,41 beziehungsweise 6420,21 Punkten neue Bestmarken erzielt.

Etwas ausgebremst wurde der Aktienmarkt von den gesunkenen Ölpreisen. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung nach einem kräftigen Anstieg in der Vorwoche. Experten erwarten, dass die OPEC am Donnerstag an Produktionskürzungen festhalten wird.

Positive Signale gab es am Montag vom US-Häusermarkt. Die Verkäufe neuer Häuser waren im Oktober überraschend und auch deutlich gestiegen. Dies unterstreiche die Stärke der US-Wirtschaft, kommentierte Analyst David Madden von CMC Marktes. Das immer noch relativ tiefe Zinsumfeld stütze den wichtigen US-Immobilienmarkt, selbst wenn der Leitzins demnächst erhöht werden sollte.

Nach dem «Black Friday», der bereits vor dem Wochenende traditionell das Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel eingeläutet hatte, lockten nun an diesem Montag, dem «Cyber Monday», die Internet-Shops ihre Käufer mit Schnäppchenpreisen. Beide Tage gelten als wegweisend für das wichtige Weihnachtsgeschäft in den USA und auch als Indikatoren für die allgemeine Konsumstimmung.

Platzhirsch unter den Internet-Händlern ist Amazon, dessen Aktien erstmals in ihrer Geschichte die Marke von 1200 US-Dollar hinter sich liessen. In der Spitze ging es bis auf 1213,41 Dollar hoch. Zum Handelsschluss kosteten die Papiere des Online-Handelsgiganten 1195,83 Dollar, was einem Plus von 0,83 Prozent entsprach.

Einer aktuellen Kundenumfrage der US-Bank Goldman Sachs zufolge setzt sich der Trend zum Online-Shopping ungebrochen fort. Generell werde das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr von Amazon und von Wal-Mart dominiert, hiess es. Die Wal-Mart-Anteile notierten unverändert. Andere Einzelhändler wie Gap oder Macy’s legten zu.

Ölwerte verbilligten sich. Im Dow sanken Chevron um 0,79 Prozent und ExxonMobil um 0,38 Prozent.

Unter den Nebenwerten zogen die Aktien des Verlagskonzerns Time Inc um 9,47 Prozent an. Der US-Verleger Meredith übernimmt das mit Problemen kämpfende Traditionshaus, das vor einigen Jahren vom Medienkonzern Time Warner abgespalten wurde. Geboten werden 18,50 Dollar je Aktie, was die Transaktion inklusive Schulden mit 2,8 Milliarden Dollar bewertet. Meredith-Aktien gewannen 10,74 Prozent.

Western Digital rutschten an der Technologiebörse Nasdaq um 6,71 Prozent ab, nachdem Morgan Stanley die Papiere des Herstellers von Festplattenlaufwerken und Speicherprodukten abgestuft hatte.

Der Euro pendelte im New Yorker Handel um die Marke von 1,19 US-Dollar und wurde zuletzt mit 1,1898 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1952 (Freitag: 1,1877) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8367 (0,8420) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 2/32 Punkte auf 99 8/32 Punkte und rentierten mit 2,33 Prozent. (awp/mc/ps)

Exit mobile version