New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag wieder Rekorde gesehen. Allerdings wird die Luft dünner, wie die bestenfalls moderaten Gewinne zeigten. Der Leitindex Dow Jones Industrial erreichte schon zu Beginn eine Bestmarke. Mit einem Aufschlag von 0,37 Prozent auf 43.239,05 Punkte schloss er nur wenig darunter.
Ein ähnliches Muster zeigte der marktbreite S&P 500 , der letztlich aber 0,02 Prozent auf 5.841,47 Punkte verlor. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete ein Plus von 0,08 Prozent auf 20.190,42 Zähler. Bis zu seiner Rekordmarke aus dem Juli hat er aber noch ein Wegstück vor sich.
Als Kursstützen erwiesen sich erfreuliche Unternehmensnachrichten sowie ein zuversichtlicher Ausblick des taiwanischen Halbleiterhersteller TSMC . Neue, mehrheitlich robuste US-Konjunkturdaten hatten wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Die Einzelhandelsumsätze im September waren etwas stärker gestiegen als erwartet. Zudem sanken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich. Die Industrieproduktion ging im September hingegen etwas stärker zurück als prognostiziert. Zudem war die Entwicklung im August schwächer als bisher bekannt ausgefallen.
TSMC sieht eine weiter hohe Nachfrage nach Chips für Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) und überraschte mit seinen Zielen für das vierte Quartal positiv. Damit milderte das Unternehmen die Sorgen um die weltweite Chipnachfrage sowie die Nachhaltigkeit des KI-Booms. Den Aktien des US-Branchenkollegen Nvidia bescherte das Kursgewinne von 0,9 Prozent sowie einen Rekordstand. Andere Chiptitel wie Broadcom und Micron legten noch deutlicher zu.
Dow-Spitzenreiter Travelers setzte mit einem Kursgewinn von 9 Prozent seine Rekordjagd fort. Der Versicherer übertraf mit einem Gewinnsprung im vergangenen Quartal die Analystenprognosen klar.
Die Papiere von Expedia zogen um 4,8 Prozent an. Zuvor hatte die «Financial Times» berichtet, dass der Fahrtenvermittler Uber ein Übernahmeangebot für das Online-Reisebuchungsunternehmen prüft. Die Uber-Anteilscheine sanken um 2,4 Prozent.
Die Aktionäre von Alcoa konnten sich nicht lange über ein besser als erwartetes operatives Quartalsergebnis (bereinigtes Ebitda) freuen: Nach Anfangsgewinnen drehten die seit September deutlich erholten Titel ins Minus und verloren 4,1 Prozent.
Für CSX als Nasdaq-100-Schlusslicht ging es nach der Erholung der vergangenen Tage um 6,7 Prozent bergab. Umsatz und Gewinn je Aktie des Logistikkonzerns verfehlten die Konsensschätzungen. Die Aktien der Konkurrenten Fedex und UPS zeigten sich davon mit Gewinnen beziehungsweise einem moderaten Verlust mässig beeindruckt.
Der Euro geriet nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) und den US-Daten unter Druck. Er setzte seine Talfahrt fort und sank auf 1,0828 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,0866 (Mittwoch: 1,0897) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9203 (0,9176) Euro gekostet.
Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige US-Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,42 Prozent auf 112,06 Punkte. Deren Rendite stieg auf 4,10 Prozent. (awp/mc/pg)