US-Schluss: Leicht im Minus nach weiteren Rekorden

Boerse

New York – Der Dow Jones Industrial hat am Dienstag zum Auftakt der US-Berichtssaison und trotz eines weiteren Inflationsschubs erneut die Marke von 35’000 Punkten getestet. Dann aber liess die Aufwärtsdynamik nach. Der bekannteste US-Index schloss 0,31 Prozent leichter auf 34’888,79 Punkten.

Die drei anderen wichtigen Indizes erklommen im frühen Handel zeitweise neue Höchststände, bevor auch sie wieder leicht nachgaben. Der S&P 500 sank letztlich um 0,35 Prozent auf 4369,21 Zähler. Der Nasdaq 100 konnte sich mit minus 0,02 Prozent auf 14’874,54 Punkte am Vortagesschluss halten, der breite Nasdaq Composite gab um 0,38 Prozent nach.

Im Juni zogen die Verbraucherpreise überraschend auf 5,4 Prozent und damit den höchsten Stand seit August 2008 an. Bereits im Mai hatte die Teuerung mit 5 Prozent klar über dem Zwei-Prozent-Ziel der US-Notenbank (Fed) gelegen. Weil diese den Anstieg jedoch als übergangsweise Entwicklung bewertet, will sie geldpolitisch nicht eingreifen. Unter Ökonomen mehren sich aber die Zweifel, ob die Fed mit ihrer Einschätzung noch richtig liegt. Die Situation der Fed werde jedenfalls mit dieser Entwicklung nicht leichter, wie Analyst Ralf Umlauf von der Helaba sagte.

Die heisse Phase der Berichtssaison in den USA startete mit zwei Banken: Die grösste US-Bank JPMorgan meldete im zweiten Quartal einen überraschend kräftigen Gewinnsprung und übertraf mit ihrem Ergebnis je Aktie die Analystenschätzung. Allerdings enthielt das Ergebnis auch eine Rückstellungsauflösung über insgesamt 3 Milliarden US-Dollar. Die Aktien gaben um 1,5 Prozent nach. Goldman Sachs sanken um 1,2 Prozent. Diese Bank hatte – trotz eines ebenfalls unerwartet starken Gewinnanstiegs – mit ihren Erträgen im Handelsgeschäft enttäuscht.

Boeing als Schlusslicht im Dow litten mit minus 4,2 Prozent unter einem gesenkten Auslieferungsziel. Neue Produktionsmängel beim Langstreckenjet 787 «Dreamliner» machten dies erforderlich. Weitere Inspektionen und Reparaturen sind bei etlichen 787-Fliegern nötig, die noch nicht an Kunden übergeben wurden.

Pepsico legten dagegen im S&P 100 um 2,3 Prozent zu. Der Getränke- und Snackhersteller erhöhte nach einem robusten Wachstum im zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr leicht.

Der Euro kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,1778 US-Dollar. Er litt unter einem nach den aktuellen Inflationsdaten erstarkten Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,1844 (Montag: 1,1852) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8443 (0,8437) Euro. Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,29 Prozent auf 133,01 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf 1,41 Prozent. (awp/mc/ps)

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