New York – Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am Dienstag einmal mehr Rekordstände erreicht. Für die Standardwerte ging es etwas bergauf, während die Aktienkurse an der Technologiebörse Nasdaq, wo es 2017 überdurchschnittlich stark nach oben gegangen war, letztlich kaum von der Stelle kamen. Der auf breiter Front weiter erstarkende US-Dollar, der amerikanische Waren für Käufer im Ausland verteuern kann, liess die Anleger kalt. Marktbewegende amerikanische Konjunkturnachrichten gab es am Dienstag nicht. Auch Unternehmensmeldungen waren Mangelware.
Zum Handelsschluss notierte der US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,41 Prozent im Plus bei 25’385,80 Punkten. Der S&P 500 gewann 0,13 Prozent auf 2751,29 Punkte. Die Experten der Deutschen Bank hoben ihre Prognose für das marktbreite Börsenbarometer an: Sie trauen ihm nun bis Jahresende einen Anstieg auf 3000 Punkte zu – davor waren sie von 2850 Punkten ausgegangen. Im Schlussquartal 2017 sollten sich die Gewinne der Index-Unternehmen sehr robust entwickelt haben, hiess es zur Begründung. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es am Dienstag am Ende nur um 0,02 Prozent auf 6677,94 Zähler hoch.
Die wenigen Unternehmensnachrichten wurden eher negativ aufgenommen. Die Aktien von GoPro büssten weitere 5,95 Prozent auf 6,17 US-Dollar ein, blieben aber über ihrem Rekordtief vom Vortag, von dem aus sie ihre Verluste bis Handelsende deutlich eingedämmt hatten. Der Action-Kamerahersteller hatte die Anleger zu Wochenbeginn mit dem Ausstieg aus dem Drohnen-Geschäft und einem gesenkten Umsatzziel geschockt.
Beim Stahlkonzern AK Steel sorgte eine negative Studie für einen Kursrutsch von 8,28 Prozent auf 6,09 Dollar. Das Analysehaus Jefferies strich seine Kaufempfehlung – das von 5,25 auf 6,50 Dollar angehobene Kursziel half der Aktie nicht.
Die an der Wall Street gelisteten Anteilscheine des chinesischen Internethändlers Alibaba profitierten kaum davon, dass Gründer Jack Ma eine Zweitnotiz in Hongkong erwägt: Sie stiegen lediglich um 0,25 Prozent. Der Amazon -Konkurrent hatte im September 2014 den Schritt auf das US-Börsenparkett gewagt. 25 Milliarden US-Dollar wurden damals bei einem Ausgabepreis von 68 Dollar je Alibaba-Anteil eingenommen. Es war der bislang weltweit grösste Börsengang.
Inzwischen kostet ein Alibaba-Papier 191 Dollar und die Marktkapitalisierung beläuft sich auf knapp 489 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Apple hat aktuell den weltweit grössten Börsenwert mit 887 Milliarden Dollar, der von Google -Mutter Alphabet liegt bei 770 Milliarden. Amazons Marktkapitalisierung beläuft sich auf 604 Milliarden Dollar.
Derweil überzeugte der Digitaldruck-Spezialist Eastman Kodak die Anleger mit der Ankündigung einer eigenen Kryptowährung für Fotografen: Die Aktie schoss um über 119 Prozent auf 6,80 Dollar hoch. Die Basis für das Angebot bildet die Blockchain-Technologie, die auch beim Digitalgeld Bitcoin zum Einsatz kommt.
Der Eurokurs fiel am Dienstag weiter auf zuletzt 1,1937 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1932 (Montag: 1,1973) Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen büssten 18/32 Punkte auf 97 1432 Punkte ein und rentierten mit 2,55 Prozent. (awp/mc/ps)