US-Schluss: Dow Jones legt 0,2% auf 19’796 Punkte zu

Boerse

New York – Die Anleger an der Wall Street sind nach dem jüngsten Rekordlauf erst einmal in Wartestellung gegangen. Ihre Blicke richten sich auf den Zinsentscheid der US-Notenbank und deren geldpolitischen Ausblick zur Wochenmitte. Zwar erklommen der US-Leitindex Dow Jones Industrial und der breiter gefasster S&P 500 im frühen Handel am Montag zunächst neue Bestmarken, dann aber bröckelten die Gewinne.

Der Dow Jones rettete ein Plus von 0,20 Prozent auf 19 796,43 Punkte über die Ziellinie. Der S&P 500 drehte gar ins Minus und fiel am Ende um 0,11 Prozent auf 2256,96 Zähler. Für den technologiewertelastigen Nasdaq 100 ging es um 0,44 Prozent auf 4874,298 Punkte nach unten.

Eine zweite Leitzinserhöhung in den USA nach der Finanzkrise gilt als nahezu sicher. Interessanter wird daher der weitere Kurs der Fed. Der Chefvolkswirt der Unicredit, Erik Nielsen, rechnet mit Signalen für zwei Erhöhungen 2017 und drei weiteren 2018. Er glaubt aber, dass die Fed damit falsch liegen dürfte. Sollte die Wirtschaft unter Trump tatsächlich Fahrt aufnehmen, dürfte es mehr als diese fünf Zinsschritte brauchen. Sollte sich aber alles als Illusion herausstellen und die «Reality-TV-Show» irgendwann 2017 stoppen, dürfte die Fed von einer weiteren Zinsnormalisierung absehen, schrieb Nielsen in einem Wochenkommentar.

Die Hoffnung auf eine weiter anziehende Wirtschaftsdynamik in den USA treibt die Aktienmärkte seit dem Sieg von Donald Trump beim Rennen ums Weisse Haus an. Trump hatte unter anderem versprochen, viel Geld für eine Verbesserung der Infrastruktur locker zu machen. Anleger erhoffen sich positive Impulse für die gesamte US-Wirtschaft.

Eine gewisse Unterstützung lieferten zum Wochenstart steigende Ölpreise, die von ankündigten Förderkürzungen seitens des Ölkartells Opec und anderer wichtiger Förderländer profitierten. Auf der Unternehmensseite waren denn auch Ölwerte gefragt. Die Aktien von ExxonMobil und Chevron zählten mit Gewinnen von mehr als 2 Prozent sowie mehr als 1 Prozent zu den Favoriten im Dow Jones.

Gefragt waren auch die Papiere des Pharmakonzerns Pfizer , der seine Quartalsdividende wie erwartet anhob. Die Papiere verteuerten sich um mehr als 2 Prozent.

Für die Anteilsscheine der Fast-Food-Kette Chipotle Mexican Grill ging es um 3,37 Prozent nach oben. Der Gründer Steve Ells wird das Unternehmen nach dem Rücktritt des Co-Chefs Monty Moran künftig alleine führen. Die Aktie liegt im Jahresverlauf aber weiterhin deutlich im Minus, nachdem die Kette 2015 infolge von Infektionen mit E-coli-Bakterien ins Gerede gekommen war.

Der Rüstungskonzern Lockheed Martin sah sich derweil mit Kritik von Donald Trump konfrontiert, der sich über hohe Kosten für den F-35-Kampfjet beschwerte. Die Papiere fielen um gut zweieinhalb Prozent. Damit zeigte sich abermals die Macht von Trumps Worten. Erst jüngste hatte der künftige Präsident die Kosten für eine brandneue 747 Air Force One moniert. Der Boeing-Kurs war daraufhin zeitweise spürbar unter Druck geraten.

Bei den Aktionären des Medienkonzerns Viacom sorgte das Aus der möglichen Fusion mit dem Branchenkollegen CBS für Enttäuschung. Der Kurs rutschte um 7,54 Prozent ab.

Der Euro setzte seinen Erholungsversuch im US-Handel fort und notierte zuletzt bei 1,0634 US-Dollar. Am US-Rentenmarkt fiel der Kurs richtungweisender zehnjährige Staatsanleihen um 2/32 Punkte auf 95 26/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,48 Prozent. (awp/mc/pg)

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