US-Schluss: Rekordjagd geht nach Pause weiter – Dow ziert sich
New York – Die US-Technologiebörse Nasdaq hat am Mittwoch ihre am Vortag unterbrochene Rekordjagd wieder aufgenommen. Auch dank starker Quartalszahlen von Netflix legte der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,09 Prozent auf 17’593,50 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,51 Prozent auf 4889,59 Punkte und erreichte ebenfalls erneut eine Bestmarke. Dagegen blieb der Leitindex Dow Jones Industrial mit einem Plus von 0,09 Prozent auf 37’940,10 Punkte etwas unter seinem Rekordwert vom Montag.
Netflix-Papiere sprangen um rund zwölf Prozent hoch und waren damit so teuer wie zuletzt vor zwei Jahren. Der Streamingdienst-Anbieter hatte im vergangenen Quartal mit einem Zuwachs von mehr als 13 Millionen Kunden die Erwartungen am Markt weit übertroffen. Beobachter sehen dies als Erfolgsbeleg für die neue Unternehmensstrategie, das Teilen eines Zugangs per Weitergabe des Passworts zu unterbinden und die Kunden zum Abschluss eines eigenen kostenpflichtigen Abos zu bewegen.
Auch überraschend gute Nachrichten des niederländischen Chipausrüsters ASML beflügelten die Stimmung im Tech-Sektor. Dessen im Nasdaq 100 gelistete Anteilscheine gewannen als zweitbester Indexwert 10,8 Prozent. Die Aktien der Chiphersteller AMD und Nvidia legten um 6,2 beziehungsweise 4,4 Prozent zu. Beim Branchenkollegen Texas Instruments stand hingegen ein Kursrückgang um 2,2 Prozent zu Buche. Der Anbieter von Spezialchips unter anderem für Maschinen und die Autobranche enttäuschte die Anleger einem bedeutenden Umsatz- und Gewinnrückgang.
Der Telekommunikationskonzern AT&T enttäuschte mit einem Gewinneinbruch im Schlussquartal ebenfalls, wie der Kursrückgang um knapp drei Prozent zeigte. Zudem fielen die Prognosen des Managements für das laufende Jahr niedriger aus als von Analysten erwartet. Beim Chemiekonzern Dupont sorgte ein schwacher Ausblick sogar für einen Kursrutsch von gut 13 Prozent. Die Titel des Pharmakonzerns Abbott Laboratories quittierten den Quartalsbericht mit einem Minus von 2,7 Prozent.
Beim Elektroautobauer Tesla hielt sich die Vorfreude auf die nachbörslich anstehenden Quartalszahlen in Grenzen: Die Aktien notierten nur minimal im Plus, setzten damit aber immerhin ihre jüngste Stabilisierung nach einer wochenlangen Talfahrt fort. Auch ein Bericht, dem zufolge Tesla Mitte 2025 die Produktion eines neuen Massenmodells starten will, euphorisierte die Anleger nicht. Die Aktien von Ford verloren 2,4 Prozent, nachdem der Autobauer den Rückruf von knapp zwei Millionen Fahrzeugen angekündigt hatte.
Den Dow stützten vor allem die Kursgewinne des Schwergewichts Microsoft. Das Wachstumsthema Künstliche Intelligenz (KI) bescherte den Aktien in den vergangenen Monaten einen Höhenflug. Zuletzt stiegen sie um 1,3 Prozent und erreichten erneut ein Rekordhoch, womit die Marktkapitalisierung des Softwareriesen erstmals die Marke von drei Billionen US-Dollar erreichte. Vor anderthalb Wochen verdrängte Microsoft Apple erstmals seit Jahren vom Spitzenplatz bei der Börsenbewertung – zumindest zeitweise. Aktuell hat Apple die Nase wieder hauchdünn vorn. (awp/mc/ps)