US-Schluss: Dow und S&P 500 schliessen auf Rekordhochs
New York – Der Dow Jones Industrial und der S&P 500 haben nach einem kurzen Durchschnaufer am Vortag erneut auf einem Rekordhoch geschlossen. Gute Nachrichten von der US-Konjunktur sorgten am Dienstag für Auftrieb: Der Auftragseingang in der Industrie hatte sich im Februar stärker als erwartet vom Rückschlag zum Jahresauftakt erholen können. Zudem seien die Sorgen über eine Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise etwas in den Hintergrund gerückt, sagten Börsianer.
Zum Handelsende schloss der Dow 0,61 Prozent höher bei 14.662,01 Punkten. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 0,52 Prozent auf 1.570,25 Punkte nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index stieg um 0,48 Prozent auf 3.254,86 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 zog um 0,84 Prozent auf 2.820,62 Punkte an.
An der Dow-Spitze kletterten die Aktien des Krankenversicherers UnitedHealth Group um 4,70 Prozent nach oben. Die Titel profitierten von einer Entscheidung der Regierung, wonach Leistungen öffentlicher Gesundheitsprogramme nicht wie befürchtet gesenkt, sondern erhöht werden. Unter den Favoriten im S&P 500 waren die Papiere des Wettbewerbers Humana mit plus 5,45 Prozent.
Am Dow-Ende fielen die Anteilsscheine des Computerherstellers Hewlett-Packard (HP) um 5,19 Prozent auf 22,10 US-Dollar. Dies war der grösste Tagesverlust seit mehr als vier Monaten. Die Bank Goldman Sachs hatte zum Verkauf der Titel geraten. Analyst Bill Shope bleibt mit Blick auf den Markt für Drucker und Server weiter vorsichtig.
Schlusslicht im S&P 500 waren die Aktien von Nasdaq OMX, die um 12,81 Prozent absackten. Der Börsenbetreiber will die auf Anleihen spezialisierte elektronische Plattform eSpeed übernehmen. Die Ratingagentur Moody’s drohte dem Konzern sogleich mit der Herabstufung seiner Bonität. Denn durch die Übernahme wachse der Schuldenberg von Nasdaq OMX letztlich um etwa 1 Milliarde Dollar, hiess es zur Begründung.
Ferner standen die Papiere von Verizon und AT&T im Mittelpunkt des Interesses. Hauptgrund dafür war ein Beitrag in einem Blog der «Financial Times». Demnach arbeiten die beiden Telekomkonzerne an einer möglichen Akquisition des britischen Mobilfunkanbieters Vodafone. Verizon könnte die 45-prozentige Beteiligung von Vodafone an dem Mobilfunkbetreiber Verizon Wireless übernehmen, AT&T das Vodafone-Geschäft ausserhalb der USA. Genannt wurde ein Preis von bis zu 260 Britische Pence je Vodafone-Papier. Die Verizon-Aktien stiegen um 0,57 Prozent und die Titel von AT&T gewannen 0,86 Prozent. Die Vodafone-Anteilsscheine hatten als einer der Favoriten im britischen Leitindex FTSE 100 um 2,89 Prozent angezogen.
Der wichtige US-Automarkt indes hielt im März sein hohes Tempo. Für die amerikanischen «Big Three» General Motors, Ford und Chrysler war es der beste Monat seit mehreren Jahren. GM-Verkaufschef Kurt McNeil führte den Verkaufszuwachs auf eine allgemein bessere Wirtschaftslage sowie neue Modelle zurück. Die GM-Papiere stiegen um 0,47 und die von Ford um 0,85 Prozent.
Die Anteilsscheine von Nuance schnellten um 5,70 Prozent nach oben. Auslöser dafür war die Meldung, wonach der Finanzinvestor Carl Icahn rund 9,3 Prozent an dem Spezialisten für digitale Sprach- und Bildverarbeitung erworben hatte. (awp/mc/pg)