US-Schluss: Schwache Konjunkturdaten stoppen Rekordjagd
New York – Die wichtigsten US-Aktienbörsen haben am Mittwoch ihre Rekordjagd abgebrochen. Schwache Konjunkturdaten aus den USA hätten die Märkte ins Minus gedrückt, sagten Börsianer. So hatte sich die Stimmung der Dienstleister im vergangenen Monat überraschend deutlich eingetrübt. Zudem war die Beschäftigung des Privatsektors im März weniger stark gestiegen als erwartet. Die Nachrichten nährten Zweifel an den Wachstumsaussichten für die Vereinigten Staaten.
Der Dow Jones Industrial sank um 0,76 Prozent auf 14.550,35 Punkte, nachdem er am Vortag noch auf dem höchsten Stand seiner Geschichte geschlossen hatte. Deutlicher nach unten ging es zur Wochenmitte für den marktbreiten S&P-500-Index mit einem Abschlag von 1,05 Prozent auf 1.553,69 Punkte. An der technologielastigen Nasdaq Börse fiel der Composite-Index um 1,11 Prozent auf 3.218,60 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,91 Prozent auf 2.795,04 Punkte nach.
Die Erholung des US-Arbeitsmarktes setze sich ungeachtet des leicht enttäuschenden Wertes fort, kommentierte Devisenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen die Zahlen zur Beschäftigung des Privatsektors. Im Ausblick auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht ergäbe sich somit aber kein positives Überraschungspotenzial. Damit könnten Forderungen tendenziell gestützt werden, wonach die US-Notenbank zur Stützung der Konjunktur länger als geplant Anleihen kaufen solle, sagte Umlauf.
Die konjunktursensiblen Finanzwerte gaben im Dow besonders deutlich nach. So fielen die Aktien der Bank of America am Indexende um 2,80 Prozent auf 11,81 US-Dollar. Die Titel von JPMorgan büssten 2,36 Prozent ein.
Für die Papiere von Verizon ging es um 1,03 Prozent nach unten. Zuvor hatte der Telekomkonzern die am Vortag kolportierten Übernahmepläne für den britischen Mobilfunker Vodafone dementiert. Dessen Anteilsscheine büssten an der Börse in London mehr als 3 Prozent ein. Die Boeing-Titel stemmten sich gegen den negativen Trend und stiegen um 0,32 Prozent. Der Flugzeugbauer hatte einen Grossauftrag des Flugkonzerns IAG an Land gezogen.
Abseits des Dow kletterten die Aktien von Monsanto um 0,86 Prozent nach oben. Die gestiegene Nachfrage nach Saatgut und Unkrautvernichtern beflügelt das Unternehmen. Besonders in Brasilien und den USA war es für den weltgrössten Agrar- und Biotechnikkonzern in seinem zweiten Geschäftsquartal rund gelaufen. Firmenchef Hugh Grant erhöhte erneut die Gewinnprognose für das Gesamtjahr.
Die Anteilsscheine von Apple rückten um 0,45 Prozent vor. Das nächste iPhone-Modell ist nach Informationen des «Wall Street Journal» schon so gut wie fertig. Apple wolle mit der Produktion im laufenden Quartal beginnen und könnte das iPhone im Sommer auf den Markt bringen.
Einen Kurssprung von mehr als 15 Prozent nach oben legten die Aktien von Zynga hin. Der Spiele-Entwickler bietet in Grossbritannien Online-Glücksspiele an. Zynga erstellt auch Angebote für das Soziale Netzwerk Facebook. Dessen Titel waren mit einem Plus von gut 3 Prozent der klare Favorit im Nasdaq 100. (awp/mc/upd/ps)