US-Schluss: Dow Jones 0,1% im Plus bei 26’064 Punkten
New York – Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Rekordjagd in moderatem Tempo fortgesetzt. Allerdings bröckelten die dünnen Gewinne gegen Handelsschluss nahezu vollständig wieder ab. Letztlich ging der Dow Jones Industrial mit einem minimalen Plus von 0,06 Prozent auf 26 064,02 Punkten aus dem Tag.
Im Fokus stand weiterhin vor allem die Einigung zwischen den USA und Mexiko, das nordamerikanische Freihandelsabkommen zu überarbeiten. Dies habe dazu beigetragen, dass die Sorgen vor einem internationalen Handelskonflikt nachgelassen hätten, sagten Börsianer. «Der Deal vermittelt den Eindruck, dass der US-Präsident im Moment weniger daran interessiert ist, einen Streit zu verursachen, sondern sich anstrengt, mit konstruktiven Ergebnissen aus den Kriegsschauplätzen nach Hause zu kommen», sagte Analyst Salah-Eddine Bouhmidi von IG.
Die anderen drei wichtigen Indizes hatten im Handelsverlauf Höchstmarken erreicht, konnten diese aber nicht halten. Der marktbreite S&P 500 schloss nahezu unverändert mit plus 0,03 Prozent bei 2897,52 Punkten. An der technologielastigen Nasdaq gewann der Auswahlindex Nasdaq 100 schliesslich 0,15 Prozent auf 7570,25 Punkte.
Der Blick auf die Konjunkturdaten ergab ein gemischtes, aber insgesamt eher positives Bild. So hatten die Preise am US-Häusermarkt im Juni den dritten Monat in Folge weniger deutlich zugelegt als erwartet. Allerdings ist der Preisanstieg immer noch solide und bewegt sich auf erhöhtem Niveau. Das vom privaten Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen für den Monat August hingegen war stärker als erwartet ausgefallen und auf den höchsten Stand seit knapp 18 Jahren geklettert.
Immer noch stehen einzelne Unternehmen mit Quartalszahlen im Blick. Der Schmuckhersteller Tiffany hatte seinen Umsatz auf vergleichbarer Fläche im zweiten Quartal unerwartet kräftig gesteigert. Die Aktien stiegen zeitweise um fast 7 Prozent und näherten sich damit wieder deutlich ihrem Ende Juli erreichten Rekordhoch bei 141,64 US-Dollar. Am Ende lag das Plus noch bei 1 Prozent.
Der Elektronikhändler Best Buy überraschte mit seinen Geschäftszahlen zwar auch positiv, gab aber einen pessimistischen Gewinnausblick, was den Papieren ein Minus von 5 Prozent einbrockte.
Wegen eines Presseberichts zogen ausserdem die Anteile von Campbell Soup die Aufmerksamkeit auf sich, die um rund 2 Prozent nachgaben. Wie die «New York Post» unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtete, will der Lebensmittelkonzern noch in dieser Woche bekannt geben, dass es keine Pläne für den Verkauf an einen strategische Investor gibt. Stattdessen könnte eine Teilveräusserung angekündigt werden. Am Donnerstag steht die Veröffentlichung der Jahreszahlen des Unternehmens auf der Agenda.
Rekordstände erklommen im Handelsverlauf Apple bei 220,54 Dollar und Amazon bei 1941,78 Dollar, während die Nike-Aktien bei zeitweise 83,63 Dollar nur um 5 Cent darunter blieben.
Die Aktien von Facebook , der Google-Mutter Alphabet sowie Twitter hingegen gaben zwischen 0,7 und 1,1 Prozent nach. US-Präsident Donald Trump hatte die Unternehmen gewarnt, vorsichtig zu sein, nachdem er sich zuvor unzufrieden über die Ergebnisse der Google-Nachrichtensuche zu seiner Person geäussert hatte. Er warf wegen negativer Nachrichten über ihn Google Manipulation vor. Die drei Technologie-Konzerne «befinden sich auf sehr sehr dünnem Eis», sagte er.
Am US-Rentenmarkt sanken richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 10/32 Punkte auf 99 29/32 Punkte und rentierten mit 2,88 Prozent. Der Kurs des Euro sank im US-Handel wieder unter 1,17 Dollar. Zum Börsenschluss an der Wall Street wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1695 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1710 (Montag: 1,1633) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8540 (0,8596) Euro gekostet. (awp/mc/pg)