New York – Die US-Börsen haben am Montag kurz vor Weihnachten ihren Rekordlauf mit moderaten Gewinnen fortgesetzt. Die Börsenumsätze waren allerdings recht gering, denn in der Weihnachtswoche sind zahlreiche Händler und Anleger inzwischen im Urlaub. Auftrieb kam, wie Analyst David Madden von CMC Markets in London sagte, insbesondere von weiteren Entspannungssignalen aus China. Durchwachsene Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten indes fanden kaum Beachtung.
Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Handel mit plus 0,34 Prozent auf 28 551,53 Punkte und näherte sich damit wieder seinem am Freitag kurzzeitig erreichten Rekordhoch bei etwas über 28 600 Punkten. Seit Jahresbeginn steht für den Dow aktuell ein beachtliches Plus von knapp 20 Prozent zu Buche.
Höchstmarken erklommen am Montag erneut der marktbreite S&P 500 und die technologielastigen Nasdaq-Börsen. Letztlich ging der S&P 500 dann nur mit einem Aufschlag von 0,09 Prozent auf 3224,01 Punkte aus dem Tag. Auch der Nasdaq-Auswahlindex 100 konnte sich nicht bis Handelsschluss über der erstmals geknackten Marke von 8700 Punkten halten. Er schloss 0,20 Prozent höher auf 8696,01 Zählern.
Dass China im Handelsstreit weitere Entspannungssignale aussandte, habe die Zuversicht der Anleger gestützt, hiess es. Nach dem ersten Teilabkommen im Handelsstreit mit den USA wird die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft im neuen Jahr ihren Markt noch etwas weiter öffnen. Anfang Januar sollen Importzölle für insgesamt 850 Güter aus aller Welt reduziert werden.
Die am Montag veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus den USA fielen gemischt aus: So waren im November die Aufträge für langlebige Güter überraschend gesunken. Das Minus von 2 Prozent im Vergleich zum Vormonat bedeutet ausserdem den stärksten Rückgang seit einem halben Jahr. Dagegen war im selben Monat entgegen den Erwartungen von Analysten die Zahl der verkauften Neubauten gestiegen.
Unter den Einzelwerten erholten sich die Aktien von Boeing an der Dow-Spitze mit plus 2,9 Prozent von ihren jüngsten Verlusten. Der Vorstandschef des US-Luftfahrtkonzerns, Dennis Muilenburg, tritt im Zuge der Krise um den Flugzeugtyp 737 Max zurück. Nachfolger wird der bisherige Verwaltungsratschef David Calhoun. Er soll den Vorstandsvorsitz am 13. Januar übernehmen.
Apple schlossen nach einer positiven Studie von Wedbush Securities mit plus 1,6 Prozent auf 284 US-Dollar auf Rekordhoch. Die Analysten rechnen mit einer Nachfrageflut nach 5G-fähigen iPhones. Die Anteile des Mischkonzerns 3M legten um 1,8 Prozent zu und profitierten von einer Hochstufung auf «Neutral» durch die US-Bank JPMorgan .
Im Nasdaq 100 stiegen die Aktien von JD.com um 2,7 Prozent. Der chinesische Online-Händler hat einem Medienbericht zufolge Banken damit beauftragt, einen Börsengang (IPO) seiner Logistik-Sparte zu prüfen. Mit dem IPO wolle JD.com bis zu 10 Milliarden Dollar für das weitere Wachstum einnehmen. Der Wert der gesamten Sparte werde auf mindestens 30 Milliarden Dollar geschätzt, hiess es.
Unter den kleineren Werten an der Nasdaq-Börse gewannen die Aktien von Fortress Biotech 7,4 Prozent. Partnerunternehmen Baergic Bio hat mit dem Pharmakonzern AstraZeneca eine exklusive weltweite Lizenzvereinbarung getroffen.
Am US-Rentenmarkt büssten zehnjährige Staatsanleihen 3/32 Punkte auf 98 12/32 Punkte ein und rentierten mit 1,93 Prozent. Am Devisenmarkt wurde der Euro zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,1092 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,1075 (Freitag: 1,1097) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9029 (0,9011) Euro gekostet. (awp/mc/pg)