US-Schluss: Dow erklimmt abermals Rekordstände

US-Schluss: Dow erklimmt abermals Rekordstände

New York  – Die Hoffnung auf gute Unternehmenszahlen hat dem US-Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag abermals Rekordstände beschert. Als weiteren Kurstreiber sahen Börsianer positive Inflationsdaten aus China, die die Rohstoffpreise beflügelten. Der Dow erklomm im Handelsverlauf bei 14.716,46 Punkten den höchsten Stand in seiner über hundertjährigen Geschichte. Das Plus von 0,41 Prozent auf 14.673,46 Punkte bedeutete zudem einen rekordhohen Schlusskurs.

Der marktbreite S&P-500-Index ging 0,35 Prozent fester bei 1.568,61 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf war er bei 1.573,89 Punkten nur knapp unter seinem bisherigen Spitzenwert von 1.576,09 Punkten aus dem Oktober 2007 geblieben. An der technologielastigen Nasdaq-Börse sind die Indizes hingegen noch weit von ihren Hochs während des Technologie-Booms um die Jahrtausendwende entfernt. Der Composite-Index legte zu Handelsschluss um 0,48 Prozent auf 3.237,86 Punkte zu, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,67 Prozent auf 2.804,67 Punkte vorrückte.

Am Vorabend nach Börsenschluss hatte der Aluminiumkonzern Alcoa den Zahlenreigen eingeläutet. Wegen des Preisverfalls bei Aluminium war der Umsatz im ersten Quartal um drei Prozent zurückgegangen und damit etwas hinter den durchschnittlichen Analystenerwartungen zurückgeblieben. Auf Kritik stiessen zudem die Entwicklung des freien Cashflows und der ungewisse Geschäftsausblick. Dagegen war der Gewinn dank Einsparungen um überraschend deutliche 58 Prozent hochgesprungen. Die Titel gerieten insbesondere im frühen Handel in heftige Kursturbulenzen, schlossen aber letztlich prozentual unverändert. Die Aktien des Flugzeugherstellers Boeing verteuerten sich nach einem Grossauftrag aus der Türkei um 0,53 Prozent.

Die Aktien von First Solar schossen um 45,53 Prozent hoch, nachdem der Solarkonzern über den Markterwartungen liegende Umsatz- und Gewinnziele für 2013 verkündet hatte. Grund dafür sei ein Projekt in Südkalifornien, hiess es. Bereits zuvor hatte der Unternehmenschef des Solarkonzerns von einer Marktstabilisierung gesprochen und langfristige Gewinnmargen von 20 bis 30 Prozent in Aussicht gestellt.

Bei Microsoft und Oracle konnten sich die Aktionäre über Kursgewinne von 3,57 beziehungsweise 2,10 Prozent freuen. Beide Softwarehersteller gehören zu den Google-Konkurrenten , die eine neue Wettwerbsprüfung von Googles führendem Smartphone-Betriebssystems Android durch die EU-Kommission erreichen wollen. Deren Organisation Fairsearch.org reichte in Brüssel eine Beschwerde ein, in der sie Google ein wettbewerbsfeindliches Verhalten im mobilen Geschäft vorwirft. Die Aktien des Internetkonzerns liess das relativ unbeeindruckt: Sie verteuerten sich um 0,36 Prozent. Derweil dementierte das auf die Echtzeit-Kommunikation im Internet spezialisierte Unternehmen WhatsApp Gerüchte einer geplanten Übernahme durch Google.

Für die Aktien von Mastercard ging es hingegen um 1,26 Prozent bergab, nachdem die EU-Kommission erneut gegen bestimmte Gebühren des Kreditkarten-Anbieters vorgeht. Nach Ansicht der Brüsseler Wettbewerbshüter verstossen die Geschäftspraktiken des Unternehmens gegen europäisches Recht. Daher hat die EU-Behörde ein Verfahren eingeleitet und prüft, ob Mastercard bei Transaktionen mit Zahlungskarten in Europa den Wettbewerb behindert und damit Zahlungen verteuern könnte. Im Fall eines Verstosses gegen EU-Recht drohen den Amerikanern hohe Geldbussen. Seit Jahren streiten Mastercard sowie der Konkurrent Visa mit Brüssel um millionenschwere Gebühren bei bestimmten Abrechnungen. Die Visa-Titel gaben um 0,93 Prozent nach und American Express verbilligten sich um 0,58 Prozent.

Beim Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller Herbalife , dessen Aktie zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt war, sorgte Analysten zufolge die mögliche Einstellung der Börsennotierung für Kursverluste von 3,75 Prozent. Laut Medienberichten muss sich das Unternehmen einen neuen Bilanzprüfer suchen, nachdem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihr Mandat niedergelegt hat. Ein KPMG-Partner soll Insider-Informationen über Kunden weitergegeben haben, die für Börsengeschäfte genutzt worden seien. (awp/mc/pg)

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