US-Schluss: Steigende Ölpreise führen Dow Jones wieder nach oben

US-Schluss: Steigende Ölpreise führen Dow Jones wieder nach oben

New York – Wieder steigende Ölpreise in der zweiten Tageshälfte haben dem Dow Jones Industrial am Donnerstag zu einem positiven Abschluss verholfen. Unterstützend wirkten auch einige positiv aufgenommene Quartalsbilanzen von Unternehmen. An den beiden vorangegangenen Tagen hatte der Dow noch den grössten Zweitagesverlust in fast einem Jahr verkraften müssen.

Der Index ging nun mit einem Aufschlag von 1,31 Prozent auf 17 416,85 Punkte aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 0,95 Prozent auf 2021,25 Punkte zu. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schüttelte seine anfänglich schlechte Laune ebenfalls ab und gewann 0,99 Prozent auf 4181,35 Punkte.

Ein Marktteilnehmer bezeichnete den Handelsverlauf als Erholungsrally. Einige der vorgelegten Quartalsberichte von Unternehmen hätten gezeigt, dass die Ängste der vergangenen beiden Tage vor einem deutlichen Abbremsen der US-Wirtschaft wohl übertrieben gewesen seien. Die am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturdaten waren indes gemischt ausgefallen. Während die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stark gefallen war, waren die Hausverkäufe im Dezember entgegen den Erwartungen gesunken.

An der Spitze des Dow Jones legten Boeing um knapp 6 Prozent zu. Bereits am Vortag hatten die Titel des Flugzeugbauers an der gleichen Stelle fast genauso deutlich zugelegt. Boeing hatte am Mittwoch vor Handelsbeginn angekündigtt, auch 2015 bei Produktion, Umsatz und Gewinn mit Rekorden glänzen zu wollen.

Hinter den Boeing-Aktien legten McDonald’s um gut 5 Prozent zu. Die Schnellrestaurant-Kette bekommt einen neuen Chef, wie am Mittwoch nach Börsenschluss bekant wurde. Anleger setzen nun darauf, dass der der bisherige Markenvorstand Steve Easterbrook den kriselnden Fastfood-Riesen wieder aufwärts führt. Unter dem glücklosen Konzernlenker Don Thompson war der Konzern vor allem im Heimatmarkt USA, wo er mit Abstand die meisten Filialen hat, immer stärker unter Druck geraten.

Unter den Technologiewerten gab es hingegen einige, die ihre Aktionäre zur Verzweiflung trieben. So rauschten Alibaba um mehr als 8 Prozent in die Tiefe. Der chinesische Online-Riese hatte im dritten Geschäftsquartal trotz eines 40-prozentigen Umsatzwachstums die Erwartungen verfehlt. Auch der unerwartete Gewinneinbruch, den Alibaba mit Sonderausgaben und Investitionen in das mobile Wachstum begründete, und ein Konflikt mit den chinesischen Aufsichtsbehörden verdarben den Aktionären die Stimmung.

Die Aktien von Yahoo gerieten mit einem Abschlag von knapp 6 Prozent ebenfalls unter die Räder. Der Internetkonzern ist mit knapp 40 Milliarden Dollar an den Chinesen beteiligt und hatte am Vortag noch angekündigt, seinen Anteil auszugliedern und steuerfrei an seine Aktionäre weiterzugeben. Jetzt sind die Anteile weniger wert.

Besser hielten sich die Facebook-Titel, nach der Vorlage von Quartalszahlen schwankten, am Ende aber um gut 2 Prozent zulegten. Das Online-Netzwerk hatte seinen Nettogewinn im Schlussquartal 2014 dank steigender Werbeeinnahmen um über ein Drittel gesteigert. Allerdings hatten auch die Kosten deutlich zugenommen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat bereits angekündigt, weiter zu investieren, um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. (awp/mc/upd/ps)

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