New York – Sorgen um die Konjunktur und die Lage in Nahost haben den US-Aktienmarkt am Mittwoch deutlich ins Minus gedrückt. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Abschlag von 1,45 Prozent auf 12.570,95 Punkte und fiel damit auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Monaten. Für den marktbreiten S&P 500-Index ging es um 1,39 Prozent auf 1.355,49 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq sanken der Composite Index um 1,29 Prozent auf 2.846,81 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,17 Prozent auf 2.531,87 Punkte.
Der Sorgenberg wachse weiter sagte ein Händler. Zu den Bedenken hinsichtlich der Konjunktur, der Eurokrise und der Fiskalklippe in den USA – zum Jahresende drohende Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen – kämen nun auch noch geopolitische Spannungen. Nach der gezielten Tötung des Militärchefs der Hamas im Gazastreifen durch Israel hat sich die Lage dramatisch zugespitzt. Zuvor hatten Konjunkturdaten belastet: Im Oktober hatten die US-Einzelhändler erstmals seit vier Monaten einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen.
Mit plus 4,81 Prozent waren die Aktien von Cisco der einzige Gewinner im Dow. Während andere Hardware-Hersteller über maue Geschäfte klagen, geht es für den weltgrössten Netzwerkausrüster aufwärts. Cisco hatte davon profitiert, dass Cloud- und Video-Angebote sowie das mobile Internet immer wichtiger werden, und im ersten Geschäftsquartal den Gewinn kräftig gesteigert. Das Schlusslicht im Dow waren die Anteilsscheine der Bank of America mit minus 3,64 Prozent.
Microsoft hat kurz vor dem Abgang seines einflussreichen Windows-Chefs Steven Sinofsky einen neuen Strategiechef ernannt. Andy Lees, der früher die Entwicklung des Smartphone-Software leitete, sei vor einigen Wochen zum Chef für Konzernentwicklung und Strategie berufen worden, hiess es am Mittwoch in Medienberichten. Der Posten war seit 2011 unbesetzt. Die Papiere verloren weitere 0,85 Prozent, nachdem sie am Dienstag in Reaktion auf die Trennung von Steven Sinofsky bereits mehr als drei Prozent eingebüsst hatten.
Nach dem Ende einer abgelaufenen wichtigen Haltefrist für Belegschaftsaktien blieb der befürchtete Kursrutsch bei Facebook aus. Im Gegenteil: Die Papiere zogen um mehr als zwölf Prozent an. Viele institutionelle Anleger hätten geradezu auf das Ende dieser Haltefrist gewartet, sagte ein Händler. Der Experte verwies auch auf die zuletzt guten Gewinne des Konzerns.
Noch deutlicher zogen die Anteilsscheine des Modekonzerns Abercrombie & Fitch an. Sie schnellten nach einer Erhöhung der Unternehmensprognosen für das laufende Jahr um fast 34 Prozent nach oben. Für Mosaic -Aktien ging es hingegen um rund dreieinhalb Prozent abwärts. Der Düngerproduzent hatte die Absatzprognosen für das zweite Geschäftsquartal wegen verzögerter Bestellungen im Exportgeschäft reduziert.
Der Eurokurs stieg im New Yorker Handel leicht und notierte zuletzt bei 1,2736 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2726 (Dienstag: 1,2695) Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige Anleihen standen unverändert bei 100 8/32 Punkten. (awp/mc/upd/pg)