New York – Richtungslos und träge haben sich die US-Aktienmärkte am Dienstag präsentiert. Das Anlegerinteresse richtete sich erneut auf das geplante Konjunkturpaket der US-Regierung mit einem Volumen von 1,9 Billionen Dollar. Einige Ökonomen äusserten zuletzt die Befürchtung, dass das Paket zu einer höheren Inflation führen könnte. Tags zuvor hatten die Leitindizes weitere Rekordhochs markiert und mit dem sechsten Handelstag hintereinander im Plus die längste Gewinnserie seit August 2020 verzeichnet.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 31 375,83 Punkten. Der marktbreite S&P 500 büsste 0,11 Prozent auf 3911,23 Punkte ein. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,06 Prozent auf 13 687,09 Zähler.
Die mittlerweile recht hohen Bewertungen vieler Aktien liessen die Anleger innehalten, während sie die besseren Konjunkturaussichten sowie die weltweite Verlangsamung der Corona-Infektionen bejubelten, hiess es aus dem Handel. Die sich dem höchsten Stand seit 2013 nähernden Inflationserwartungen würfen aber auch die Frage auf, wann dies zu einer Bedrohung für Aktien werde.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von DuPont mit einem Verlust von 3,0 Prozent im Anlegerfokus. Die Corona-Pandemie hatte den US-Spezialchemiekonzern im Vorjahr tief in die roten Zahlen gerissen. Für 2020 stand ein Verlust von knapp 3 Milliarden Dollar in den Büchern, nachdem DuPont im Vorjahr noch rund eine halbe Milliarde Gewinn erwirtschaftet hatte. Im Schlussquartal sprang jedoch ein Gewinn heraus.
Die Papiere von Constellation Brands stiegen hingegen um 2,3 Prozent auf 233,80 US-Dollar. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Titel des Bier- und Spirituosenkonzerns in die «Conviction Buy List» der besonders aussichtsreichen Investments aufgenommen und das Kursziel von 255 auf 275 Dollar erhöht.
Auf ein unterschiedliches Echo stiess hingegen ein möglicher Deal zwischen den Gendiagnostik-Spezialisten Quidel und Qiagen . Während Qiagen-Aktien in New York um 3,1 Prozent fielen, stiegen Quidel-Papiere um 1,5 Prozent. Am Vortag, als die Spekulationen erstmals kursierten, war die Kurstendenz genau gegenläufig gewesen. Von der Commerzbank hiess es, bei einer Fusion beider Unternehmen wäre die Abhängigkeit von coronarelevanten Umsätzen recht hoch. Dies berge «Herausforderungen» mit Blick auf 2022.
Der Euro setzte im US-Handel seine Aufwärtsbewegung fort und kletterte über die Marke von 1,21 US-Dollar. Der Kurs der Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,2118 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2104 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8262 Euro gekostet. Die Kurse von US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,07 Prozent auf 136,71 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe fiel auf 1,16 Prozent. (awp/mc/pg)