New York – Die jüngste Verschärfung der Eurokrise und Sorgen über die Entwicklung der chinesischen Konjunktur haben die US-Börsen am Montag belastet. Der Dow Jones Industrial dämmte seine anfänglichen Verluste im Handelsverlauf zwar etwas ein, stand beim Ertönen der Schlussglocke aber mit einem Abschlag von 0,79 Prozent auf 12.721,46 Punkte im Minus. Der marktbreite S&P 500-Index rutschte um 0,89 Prozent auf 1.350,52 Zähler ab. An der Technologiebörse ging es für den Nasdaq Composite Index um 1,20 Prozent auf 2.890,15 Punkte nach unten. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rutschte um 1,07 Prozent auf 2.589,93 Punkte ab.
Die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise mache die Anleger nervös, sagte ein US-Marktstratege. Zwar sei bekannt, dass die spanischen Regionen verschuldet seien, nun stelle sich aber die Frage über den Ernst ihrer Lage. Es sei unklar, ob die in der Eurozone errichteten Brandschutzmauern hoch genug seien. Zuvor hatte sich die Situation am europäischen Anleihenmarkt dramatisch zugespitzt: Die Renditen und Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen waren in vielen Laufzeiten auf Rekordstände gestiegen.
Nach Medienberichten über die sich dem Ende zuneigende Geduld des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Deutschlands gegenüber Griechenland mehrten sich zudem die Sorgen über einen Austritt des hoch verschuldeten Landes aus der Eurozone. Börsianer zufolge habe auch die Warnung eines Mitgliedes der chinesischen Zentralbank, wonach sich das Wachstum im Reich der Mitte weiter abschwächen könnte, Druck auf die Märkte ausgeübt.
Anders als es die schwachen Kursentwicklungen in Europa hätten vermuten lassen, gerieten Bankenaktien an der Wall Street nur teilweise unter stärkeren Druck. So verloren Citigroup überdurchschnittliche 2,05 Prozent und Goldman Sachs gaben um 1,06 Prozent nach. Bank of America stiegen hingegen um moderate 0,28 Prozent. Mit plus 1,59 Prozent schafften es JPMorgan sogar an die Dow-Spitze
Mit Blick auf die laufende Berichtssaison waren die Titel von McDonald’s mit minus 2,88 Prozent das Schlusslicht im Dow Jones. Die erfolgsverwöhnte Fastfood-Kette tritt auf der Stelle. Im zweiten Quartal hatte der Umsatz stagniert und der Gewinn je Aktie die Erwartungen verfehlt. Der US-Konzern führte als Gründe ungünstige Wechselkurse und die schwächelnde Weltwirtschaft an. Mit einem Plus von 2,40 Prozent konnten sich die Papiere von Halliburton dem negativen Markttrend entziehen. Der Gewinn des Ölfelddienstleisters war im zweiten Quartal weniger deutlich zurückgegangen als befürchtet.
Zu den wenigen Gewinnern zählten auch Hasbro . Der Papiere verteuerten sich um fast vier Prozent, nachdem der Spielwarenhersteller die durchschnittliche Gewinnschätzung je Aktie der Analysten im abgelaufenen Jahresviertel übertroffen hatte. Noch deutlicher nach oben ging es für Nexen . Sie schnellten um mehr als 52 Prozent auf 25,90 Dollar in die Höhe. Der chinesische Öl- und Gaskonzern CNOOC will den kanadischen Konkurrenten übernehmen. Je Nexen-Aktie bieten die Chinesen 27,50 Dollar. (awp/mc/upd/pg)