US-Schluss: Verluste wegen Bilanzen – Schwacher Januar

US-Schluss: Verluste wegen Bilanzen – Schwacher Januar

New York – Die US-Börsen haben am Freitag einen enttäuschenden Handelsmonat mit Verlusten beendet. Schlechte Zahlen von Amazon und Chevron drückten laut Händlern zusammen mit anhaltenden Sorgen um einige Schwellenländer auf die Stimmung. Der Dow Jones Industrial ging 0,94 Prozent tiefer bei 15 698,85 Punkten aus dem Handel. Der Januar war mit einem Minus von 5,30 Prozent der schwächste Monat für den US-Leitindex seit Mai 2012. Auf Wochensicht verlor der Dow 1,13 Prozent. Der S&P-500-Index gab am Freitag 0,65 Prozent auf 1782,59 Punkte ab, der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,30 Prozent auf 3521,92 Punkte.

Schlechte Unternehmsbilanzen hätten den Erholungsversuch vom Vortag wieder zunichte gemacht, sagten Händler. Einige Börsianer sprachen auch wegen der Spannungen in den «fragile five» der Emerging Markets von einer wieder nervösen Schaukelbörse. Zudem gelte der Onlinehändler Amazon als Spiegel der Konsumfreude der US-Amerikaner und entsprechend negativ wirkte der enttäuschende Quartalsbericht. Auch überraschend gute Konjunkturdaten konnten dem Markt schliesslich nicht helfen. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago hatte sich im Januar weniger eingetrübt als befürchtet und auch der Uni-Michigan-Index war in der endgültigen Berechnung überraschend gut ausgefallen.

Die Aktie von Amazon rutschte um 10,92 Prozent auf 358,69 US-Dollar ab. Das Wachstum beim weltgrössten Online-Händler hatte sich im wichtigen Weihnachtsgeschäft verlangsamt und zudem beunruhigten Aussagen zum Ausblick, begründeten Händler den Verkaufsdruck. Analyst Michael Souers von S&P Capital IQ stufte das Papier auf «Sell» ab. Die Aktien des Spielzeugherstellers Mattel brachen am Ende des Nasdaq-100-Index nach der Vorlage von Quartalszahlen um 12,02 Prozent ein.

Der Ölkonzern Chevron hatte im vierten Quartal unter fallenden Preisen im Raffineriegeschäft gelitten und musste einen heftigen Gewinnrückgang hinnehmen. Experten hatten zwar nach schwachen Daten der Rivalen Exxon Mobil und Shell bereits mit einem deutlichen Einbruch gerechnet. Analyst Michael Kay von S&P Capital IQ senkte dennoch sein Votum von einer starken Kaufempfehlung auf «Buy» ab. Das harte Produktionsumfeld dürfte zunächst das Kurspotenzial limitieren. Die Aktie rutschte schliesslich am Dow-Ende um 4,14 Prozent auf 111,63 Dollar ab. Auch ExxonMobil verloren weitere 1,95 Prozent an Wert.

Bester Dow-Wert waren dagegen Microsoft mit einem Plus von 2,66 Prozent zu. Kreisen zufolge will der Softwarehersteller den Chefposten nach langem Ringen wohl doch mit einem Firmen-Insider besetzen. Führender Kandidat sei derzeit der für das Firmenkunden-Geschäft zuständige Manager Satya Nadella, hiess es. Ein Händler begründete die positive Reaktion vor allem damit, dass an diesem Punkt eine schnelle Lösung in der Frage des neuen Chefs von Vorteil für das Unternehmen ist.

Im Nasdaq-100-Index sprang die Aktie von Google um 4,19 Prozent nach oben. Der Internetkonzern bleibt eine Geldmaschine. Dank des florierenden Werbegeschäfts hatte er im Schlussquartal des vergangenen Jahres 3,4 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) und damit 17 Prozent mehr verdient als im vierten Quartal 2012. Facebook-Papiere knüpften an ihren Höhenflug vom Vortag in Reaktion auf Zahlen an und erreichten im Verlauf bei 63,37 Dollar ein neues Rekordhoch. Die Aktie schloss 2,49 Prozent höher. Ausserhalb der grossen Indizes feierten Papiere des kriselnden Onlinespiele-Anbieters Zynga die Übernahme des Spieleentwicklers NaturalMotion mit einem Kurssprung von 23,60 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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