New York – Schwache Konjunkturdaten aus China und die Griechenland-Krise haben am Montag dem Handel an den US-Börsen einen Dämpfer versetzt. Die fortgesetzte Erholung der Ölpreise sorgte zugleich dafür, dass die Verluste moderat ausfielen. Der Leitindex Dow Jones Industrial büsste 0,53 Prozent auf 17 729,21 Punkte ein. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,42 Prozent auf 2046,74 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,30 Prozent auf 4216,09 Punkte abwärts.
In China waren die Importe im Januar eingebrochen und die Exporte hatten die Erwartungen verfehlt. In Griechenland hatte der neue Regierungschef Alexis Tsipras am Sonntag in seiner Regierungserklärung bekräftigt, das internationale Hilfprogramm nachverhandeln zu wollen. Börsianer sagten, dass dies in Politik und Wirtschaft als Kampfansage an die Gläubiger, also die Euro-Partnerländer, verstanden werden dürfte.
Für Unruhe sorgte zudem auch die Lage in der Ukraine. US-Republikaner fordern inzwischen Waffenlieferungen an die Regierung in Kiew, woraufhin der russische Aussenminister Sergej Lawrow eine Warnung in Richtung USA ausstiess. «All diese Unsicherheiten sind kein Grund für eine gute Stimmung an den Märkten», sagte ein Marktanalyst.
Aktien aus der Ölbranche legten etwas weiter zu und profitierten von den wieder steigenden Ölpreisen. Diese hatten sich in den vergangenen zwei Wochen bereits wieder um 20 Prozent erholt. Zuletzt stieg der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI um 1,14 US-Dollar auf 52,83 Dollar. Erste Auswirkungen des Preissturzes in der US-Ölindustrie machen sich bemerkbar, denn die Anzahl der Bohrlöcher wurde seit Wochen verringert. Im Leitindex Dow rückten die Papiere von ExxonMobil um 0,07 Prozent vor und die von Chevron stiegen um 0,75 Prozent.
Die Alcoa-Aktien büssten im S&P-100-Index 5,55 Prozent ein und litten einem negativen Kommentar der US-Bank JPMorgan. Die Rahmenbedingungen am Aluminiummarkt trübten sich ein, schrieb Analyst Michael Gambardella. Zwar sei der weitweit zweitgrösste Aluminumhersteller durch Kosteneinsparungen in den vergangenen Jahren besser gerüstet, trotzdem sieht er Risiken durch wachsenden Preisdruck.
Dagegen kletterten die Titel von Qualcomm im Nasdaq-Auswahlindex um 1,15 Prozent nach oben. Während vor Handelsende noch Medien berichteten, dass der Chiphersteller kurz vor einer Einigung mit der chinesischen Regierung im Streit über abgebliche Wettbewerbsverzerrungen stehe, folgte die Bestätigung direkt nach dem Börsenschluss. Eine knappe Milliarde Dollar zahlt Qualcomm zur Beilegung und erhöhte zudem seine Ziele für Umsatz und Gewinn 2015.
Die Titel von Alibaba gewannen 0,46 Prozent. Der chinesische Online-Riese ist für 590 Millionen Dollar bei dem kleinen Smartphone-Anbieter Meizu eingestiegen. Dieser wird künftig das mobile Alibaba-Betriebssystem Yunos auf seinen Geräten einsetzen. Mit Hilfe von Yunos will Alibaba seine Dienste enger mit den Mobiltelefonen verzahnen. (awp/mc/pg)