New York – Nach einer dreitägigen Erholungsserie hat die Kaufbereitschaft am US-Aktienmarkt am Mittwoch nachgelassen. Der Leitindex Dow Jones Industrial rettete lediglich ein Plus von 0,11 Prozent auf 34’890,24 Punkte ins Ziel. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,38 Prozent auf 4514,87 Punkte und der technologielastige Index Nasdaq 100 0,56 Prozent auf 15’462,43 Punkte.
Als Kursstütze erwiesen sich einmal mehr schwache heimische Konjunkturdaten, welche weiter Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed im September schürten. Laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP hat die Privatwirtschaft in den USA im August weniger Stellen geschaffen als erwartet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau im Vormonat nach oben revidiert.
Insgesamt erweist sich der US-Arbeitsmarkt trotz der Zinserhöhungen der Fed weiterhin als robust. Es gibt aber auch Anzeichen für eine Abkühlung wie etwa jüngst die merklich gesunkene Zahl offener Stellen. Der für die US-Geldpolitik besonders wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht wird an diesem Freitag veröffentlicht. Auch dass die US-Wirtschaft im vergangenen Quartal einer Zweitschätzung zufolge weniger stark als bisher bekannt gewachsen ist, gab den Zinshoffnungen neue Nahrung.
Marktbeobachter warnten indes davor, die aktuellen Daten zu hoch zu hängen. Der ADP-Bericht habe wenig Aussagekraft für den ungleich wichtigeren offiziellen Arbeitsmarktbericht, betonte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda im Einklang mit Ian Shepherdson vom Beratungsunternehmen Pantheon Macroeconomics. Mehr Bedeutung für den Markt hätten auch die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreise und Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben.
Unter den Einzelwerten stachen am Mittwoch die Aktien von HP Inc mit einem Kursrutsch von 6,6 Prozent heraus. Der Computer- und Druckerhersteller geht mittlerweile davon aus, dass die Erholung des PC-Marktes länger als gedacht brauchen wird. Daher senkte das Management bei der Vorlage von Quartalszahlen den Gewinnausblick.
Beim Informationstechnikunternehmen HP Enterprise stand nach Zahlen trotz eines enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal ein Plus von 3,1 Prozent zu Buche.
Die in New York gelisteten Anteilscheine von Baidu zogen um 3,1 Prozent an. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber dürfte einem Kreise-Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge davon profitieren, dass China bereits für die laufende Woche die Zulassung erster Tools für Künstliche Intelligenz (KI) ankündigte. Dadurch könnte Baidu in diesem Bereich künftig offen mit dem KI-Spezialisten OpenAI und anderen Branchenriesen wie Microsoft – einem wichtigen OpenAI-Finanzier – sowie dem Google-Mutterkonzern Alphabet konkurrieren.
Biontech-Titel zogen etwas an und gewannen am Ende 2,1 Prozent. Die EU-Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt den an die Sublinie Omikron XBB.1.5 angepassten Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens und seines US-Pharmapartner Pfizer zur Zulassung.
Der Euro legte dank der schwachen US-Daten sowie der anhaltend hohen deutschen Inflation weiter auf 1,0923 Dollar zu. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0886 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9186 Euro gekostet.
US-Staatsanleihen verzeichneten moderate Kursgewinne: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,04 Prozent auf 110,38 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen betrug 4,11 Prozent. (awp/mc/ps)
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