US-Schluss: Zinshoffnungen verhelfen Dow zu kleinem Plus

US-Schluss: Zinshoffnungen verhelfen Dow zu kleinem Plus

New York – Die US-Aktienmärkte haben ihre steile Talfahrt der vergangenen beiden Handelstage am Donnerstag beendet und Gewinne verbucht. Im frühen Handel hatten erneut schwache Konjunkturdaten nochmals für erhebliche Belastung gesorgt. Im weiteren Verlauf setzte sich Händlern zufolge aber die Einschätzung durch, dass damit auch die Chancen auf eine baldige US-Zinssenkung stiegen. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren geldpolitischen Lockerung bereits auf der nächsten US-Notenbanksitzung Ende Oktober liegt Experten zufolge nun schon bei 90 Prozent.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,47 Prozent bei 26’201,04 Punkten, nachdem er zum Börsenstart noch um mehr als 1 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende August abgerutscht war. Der marktbreite S&P 500 gewann am Donnerstag 0,80 Prozent auf 2910,63 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,16 Prozent auf 7638,40 Zähler aufwärts.

Die Stimmung der US-Dienstleister hatte sich im September unerwartet deutlich verschlechtert und war auf den tiefsten Stand seit gut drei Jahren gefallen. Der starke Rückgang folgt auf einen ebenfalls kräftigen Rücksetzer des ISM-Index für die Industrie. Dieser war am Dienstag auf den tiefsten Stand seit etwa zehn Jahren gefallen. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA.

Für Gesprächsstoff sorgte am Donnerstag auch, dass die USA in ihren globalen Handelsstreitigkeiten ein neues Kapitel mit der EU öffneten. Nach dem grünen Licht der Welthandelsorganisation (WTO) für geplante Vergeltungsmassnahmen wegen rechtswidriger EU-Subventionen kündigte die US-Regierung am Vorabend nach Börsenschluss Strafzölle von 10 Prozent auf die Einfuhr von europäischen Flugzeugen in die USA an.

Allgemein überwogen am Donnerstag negative Unternehmensnachrichten. So fielen die Tesla-Papiere um 4,2 Prozent. Der US-Elektroautobauer hatte im dritten Quartal zwar einen Auslieferungsrekord erreicht. Die 97’000 an die Kundschaft gebrachten Autos trafen am Markt aber auf enttäuschte Gesichter. Dies war lediglich ein Anstieg von knapp zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal und weniger als der ehrgeizige Firmenchef Elon Musk zuletzt in Aussicht gestellt hatte.

Die Aktien von GoPro brachen um fast ein Fünftel ein. Der Kamerahersteller hatte seinen Umsatzausblick für das Gesamtjahr gekürzt und darauf hingewiesen, dass sich die Einführung eines neuen Produkts verzögert, das als Hoffnungsträger gehandelt wird.

Für Pepsico ging es hingegen nach starken Quartalszahlen um 3 Prozent nach oben. Sowohl die Entwicklung des Gewinns als auch der Umsätze aus eigener Kraft übertrafen die Erwartungen. Ausserdem machte der Brausehersteller Hoffnung darauf, dass er sein Umsatzziel für das Gesamtjahr 2019 übertreffen kann.

Der Euro scheiterte im US-Handel an der Marke von 1,10 US-Dollar und notierte zuletzt 1,0969 Dollar. Im europäischen Nachmittagsgeschäft war der Kurs bis auf 1,0999 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0951 (Mittwoch: 1,0925) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9131 (0,9153) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 18/32 Punkte auf 100 26/32 Punkte und rentierten mit 1,53 Prozent. (awp/mc/ps)

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