US-Schluss: Dow rückt 0,5% auf 25’413 Punkte vor
New York – Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China haben am Freitag der Wall Street ins Plus verholfen. Dagegen lasteten enttäuschende Ausblicke zweier Branchengrössen aus dem IT-Sektor auf den technologielastigen Nasdaq-Börsen.
Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem Plus von 0,49 Prozent auf 25’413,22 Zähler und konnte damit seine am Donnerstag gestartete Erholungsbewegung untermauern. Der Verlust des Dow im Wochenverlauf reduzierte sich auf 2,2 Prozent und damit blieb von dem fast dreiprozentigen Gewinn aus der Woche zuvor immerhin noch etwas übrig.
Der S&P 500 konnte am Freitag im Handelsverlauf ebenfalls ins Plus drehen und schloss mit einem Aufschlag von 0,22 Prozent auf 2736,27 Punkten. An der technologielastigen Nasdaq-Börse gab der Auswahlindex Nasdaq 100 hingegen um 0,34 Prozent auf 6867,02 Punkte nach.
Börsianer verwiesen für die Gewinne an der Wall Street auf Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte zwar gesagt, dass Chinas Zugeständnisse im Handelsstreit noch nicht ganz akzeptabel seien, allerdings den Eindruck erweckt, das nicht mehr viel fehle und eine Lösung möglich sei. Weitere Strafzölle gegen die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft könnten ausbleiben.
Dagegen wurden negative Nachrichten aus der Technologiebranche von den Anlegern genauer analysiert. Für die Aktien von Nvidia führte dies zu einem Kurssturz von fast 19 Prozent. Das Ende des Bitcoin-Booms war auf das Geschäft des Grafikkarten-Spezialisten durchgeschlagen. Quartalszahlen und Ausblick enttäuschten. Die Produktion der Digitalwährung Bitcoin erfordert massive Computer-Ressourcen – und Grafik-Karten sind optimal dafür. Doch in diesem Jahr verlor der Bitcoin über zwei Drittel seines Werts – und das machte auch die Erzeugung der Digitalwährung weniger attraktiv.
In Sippenhaft genommen, zählten auch die Anteilscheine des Chip-Entwicklers AMD mit fast 4 Prozent zu den grossen Verlierern der Techbranche.
Dagegen konnten sich die Papiere von Applied Materials vom schwachen Ausblick des Chipausrüsters erholen. Nach anfänglichen Verlusten von etwas mehr als 4 Prozent legten sie letztlich um etwas mehr als 1 Prozent zu. Einige Analysten hatten die Kursverluste im frühen Handel als attraktiven Einstiegszeitpunkt in die Aktie bezeichnet.
Intel gewannen im Dow 1,5 Prozent. Hier honorierten die Anleger, dass der Chipkonzern sein Aktienrückkaufprogramm um 15 Milliarden US-Dollar aufgestockt hat.
Am US-Rentenmarkt legten zehnjährige Staatsanleihen um 10/32 Punkte auf 100 14/32 Punkte zu und rentierten mit 3,072 Prozent. Der Eurokurs hielt sich zum Handelsschluss an der Wall Street weiter über der Marke von 1,14 US-Dollar. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1416 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1346 (Donnerstag: 1,1305) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8814 (0,8846) Euro gekostet. (awp/mc/ps)