New York – Ernüchterung zum Auftakt der US-Berichtssaison: Nach enttäuschenden Umsatzzahlen haben die Anleger am Dienstag die Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa abgestraft und auch der Wall Street deutliche Verluste eingebrockt. Immer mehr Investoren rechnen zudem in Folge des kräftigen Ölpreisanstiegs mit einer baldigen Leitzinserhöhung, was konservativere Anlagealternativen zur Aktie langsam wieder etwas attraktiver machen würde.
Für den Leitindex Dow Jones Industrial ging es letztlich um 1,09 Prozent auf 18’128,66 Punkte abwärts. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,24 Prozent auf 2136,73 Punkte und der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 sank um 1,47 Prozent auf 4821,91 Punkte.
Alcoa-Papiere brachen um fast 11,5 Prozent auf das tiefste Niveau seit Juli ein. Im Tagesgeschäft, wo sich die niedrigen Alupreise bemerkbar machen, war es für den Konzern nicht rund gelaufen – die Erlöse waren um sechs Prozent geschrumpft und verfehlten die Markterwartungen. Es war der letzte Quartalsbericht, bevor der Konzern sich aufspaltet. Die Herstellung von Rohmaterialien wird vom Geschäft mit technologisch anspruchsvolleren Produkten getrennt, das künftig unter dem Namen Arconic laufen soll.
Sogar um knapp 25 Prozent abwärts ging es für die Papiere von Illumina. Der Diagnostikspezialist war mit seinen Umsatzzahlen für das dritte Quartal unter dem noch im Juli avisierten Niveau und den Erwartungen der Analysten geblieben. Ein Branchenexperte rang den Illumina-Aussagen aber mit Blick auf den Wettbewerber Qiagen Gutes ab: So könnte seinen Vermutungen zufolge der Anlauf von Qiagens GeneReader – ein Lesegerät zur Gensequenzierung – die Absatzzahlen von Illuminas entsprechendem Produkt beschnitten haben.
Zu den wenigen Gewinnern zählten dagegen Apple-Aktien mit einem Aufschlag von 0,22 Prozent. Zwischenzeitlich hatten sie sogar um über 2 Prozent zugelegt. Der südkoreanische Wettbewerber Samsung hatte das endgültige Ende für das feuergefährliche Galaxy Note 7 verkündet. Apple-Papiere hatten schon am Montag von der Misere bei dem Konkurrenten profitiert und waren auf den höchsten Stand seit Dezember gestiegen.
Der Eurokurs rutschte auf das tiefste Niveau seit Anfang August. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1056 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1079 (Montag: 1,1160) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9026 (0,8961) Euro. Am Markt für US-Staatsanleihen verloren richtungweisende zehnjährige Papiere 12/32 Punkte auf 97 20/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 1,76 Prozent. (awp/mc/upd/ps)