New York – Die Sorgen der Anleger um die drohende Fiskalklippe haben den US-Aktienmarkt am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Dow Jones Industrial pendelte zwischen Gewinnen und Verlusten und schloss letztendlich mit minus 0,46 Prozent bei 12.756,18 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500-Index ging es um 0,40 Prozent auf 1.374,53 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq sanken der Composite Index um 0,70 Prozent auf 2.883,89 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,81 Prozent auf 2.561,86 Punkte.
Die Investoren warteten ab, was die Regierung und der Kongress mit Blick auf die am Jahresende drohende Fiskalklippe – automatische Steuererhöhungen und Budgetkürzungen – unternähmen, sagte ein Börsianer. Diese Bedenken hätten am Ende überwogen. Zwischenzeitlich hatten gute Zahlen von Home Depot sowie nachlassende Sorgen um die europäische Schuldenkrise für Kursgewinne gesorgt. Medienberichten zufolge rechnet der griechische Finanzministers Ioannis Stournaras bereits in der kommenden Woche mit einer Einigung über weitere Hilfen für den angeschlagenen Eurostaat.
Der gefragteste Dow-Wert war Home Depot mit plus 3,63 Prozent. Die weltgrösste Baumarktkette hatte ihren Umsatz und den Gewinn im dritten Quartal stärker gesteigert als gedacht. Es habe sich gezeigt, dass der Häusermarkt in den USA weiter auf dem Weg der Genesung sei, sagte Vorstandschef Frank Blake.
Am deutlichsten ging es im US-Leitindex für die Aktien von Microsoft nach unten. Sie verloren 3,39 Prozent. Nur wenige Wochen nach dem Start des neuen Betriebssystems Windows 8 verlässt der zuständige Manager Steven Sinofsky überraschend den Software-Konzern. Während sich Microsoft über die Gründe in Schweigen hüllt, hiess es aus Kreisen, dass das Verhältnis zwischen ihm und Teilen des Top-Managements – darunter Konzernchef Steve Ballmer – belastet gewesen sei. Seine Abschied kommt für Marktbeobachter überraschend. Sinofsky galt als einer der möglichen Nachfolger von Ballmer.
Die Anteilsscheine des Stahlproduzenten AK Steel sackten um 17,58 Prozent ab, nachdem das Unternehmen für das vierte Quartal einen überraschend hohen Verlust und niedrigere Stahlpreise angekündigt hatte. Um mehr als 15 Prozent brachen die Aktien des Ölfelddienstleister Weatherford International ein. Der Konzern hatte die Gewinnerwartungen des Marktes im abgelaufenen Quartal verfehlt.
Die Aktien des Technologie- und Dienstleistungsunternehmen im Dokumenten-Management-Bereich, Xerox, verteuerten sich hingegen um 1,42 Prozent. Der Konzern hatte die Quartalsdividende angehoben und das Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet. (awp/mc/pg/upd/ps)