New York – Die Standardwerte-Indizes in den USA haben am Montag im nachrichtenarmen Umfeld Verluste verbucht. Bis Handelsschluss verringerten sie allerdings ihr Minus. Die Nasdaq-Indizes hingegen drehten ins Plus. Auftrieb kam vor allem vom wachsenden Optimismus für das Weihnachtsgeschäft im Online-Handel.
Der Dow Jones Industrial verlor nach dem langen Thanksgiving-Wochenende 0,33 Prozent auf 12.967,37 Punkte. Am Donnerstag waren die US-Börsen geschlossen geblieben und am Freitag hatte der US-Leitindex im verkürzten Handel erstmals seit Anfang des Monats wieder über der Marke von 13.000 Punkten geschlossen. Der breit gefasste S&P 500-Index büsste zum Wochenstart 0,20 Prozent auf 1.406,29 Punkte ein. Der Nasdaq Composite stieg um 0,33 Prozent auf 2.976,78 Punkte und der Nasdaq 100 gewann 0,46 Prozent auf 2.651,67 Punkte.
Vorsicht herrsche aber nach wie vor am Markt, hiess es. Die Umschiffung der drohenden «Fiskalklippe» stehe weiter im Fokus. Sollten sich Demokraten und Republikaner im Haushaltsstreit nicht einigen, treten im neuen Jahr automatisch Steuererhöhungen und Einschnitte im Staatshaushalt in Milliardenhöhe in Kraft, die die USA in eine Rezession stürzen könnten. Die immer noch ausstehende Einigung für weitere Griechenland-Hilfen sei ebenfalls ein Unsicherheitsfaktor, der den Handel zum Teil belastet habe. Nachdem Mitte vergangener Woche die Gespräche geplatzt waren, startete nun ein neuer Einigungsversuch.
Wegen des «Black Friday» standen zahlreiche Aktien aus dem Bereich Handel im Blick. Am Thanksgiving-Wochenende wird traditionell der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft gegeben. Es heisst, der Handel beginne erst dann schwarze Zahlen zu schreiben. Dieser Zeitraum ist somit nicht nur für die Handelskonzerne wichtig, sondern auch für die US-Wirtschaft insgesamt, da etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aus privaten Konsumausgaben besteht. Einem Börsianer zufolge sind die ersten Statistiken ermutigend. Vor allem die Online-Umsätze hätten am «Black Friday» im Vergleich zum Vorjahr kräftig zugelegt, sagte er. Für den «Cyber-Monday» werde ebenfalls mit einem Umsatzplus gerechnet. An diesem Montag geben die Online-Händler ihre Aktionsangebote für Weihnachten bekannt.
Im Nasdaq 100 sprangen die Aktien von Ebay an die Spitze und stiegen um 4,88 Prozent auf 51,40 US-Dollar. Bei 51,77 Dollar erreichten sie den höchsten Stand seit knapp acht Jahren. Die Anteilsscheine von Amazon.com rückten um 1,63 Prozent vor und die von Apple um 3,06 Prozent. Die Aktien des Elektronik-Einzelhändlers Best Buy gewannen im S&P-500-Index 6,67 Prozent. Die Titel von Wal-Mart Stores verloren dagegen im Dow 0,41 Prozent.
Ohne Nachrichten legten die Aktien von Hewlett-Packard (HP) an der Dow-Spitze um 2,41 Prozent zu. Allerdings hat das Papier im Jahresverlauf mehr als 50 Prozent an Wert verloren.
Dass der S&P-Mutterkonzern McGraw-Hill seine Bildungssparte für 2,5 Milliarden Dollar an den Finanzinvestor Apollo verkauft, liess die im S&P 500 notierte Aktie zeitweise bis auf 53,60 Dollar steigen. Mit plus 0,41 Prozent auf 51,89 Dollar ging sie schliesslich aus dem Handel.
Die Facebook-Papiere profitierten mit plus 8,17 Prozent auf 25,96 Dollar von einer Empfehlung des Analysehauses Bernstein. Experte Carlos Kirjner schätzt, dass das Umsatzpotenzial des Online-Netzwerks für die kommenden zwei Jahre am Markt unterschätzt wird und stufte die Titel auf «Outperform» hoch. Das Kursziel hob er von 23,00 auf 33,00 Dollar. (awp/mc/pg)