New York – Gestützt von neuem Optimismus in der US-Haushaltsdebatte haben die US-Börsen am Mittwoch im Verlauf deutlich zugelegt und fester geschlossen. Der Dow Jones Industrial rückte um 0,83 Prozent auf 12.985,11 Punkte vor und endete damit fast auf seinem Tageshöchststand. Der breiter aufgestellte S&P 500-Index kletterte um 0,79 Prozent auf 1.409,93 Punkte. Der Nasdaq Composite gewann 0,81 Prozent auf 2.991,78 Zähler und der Nasdaq 100 stieg um 0,90 Prozent auf 2.665,27 Punkte.
Auslöser der Erholung nach einem schwächeren Start waren Aussagen vom republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner. Dieser zeigte sich zuversichtlich, «diese Krise eher früher als später» abzuwenden. US-Präsident Barack Obama schlug ähnliche Töne an. Er äusserte seine Hoffnung, das Budget-Thema noch vor Weihnachten abzuschliessen. Zuvor hatten Händler mangelnde Fortschritte bei den Haushaltsverhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern als Hauptgrund für die frühen Verluste genannt.
Negativ hatten sich zunächst auch Nachrichten vom US-Immobilienmarkt ausgewirkt. Die Verkäufe neuer Häuser waren im Oktober um 0,3 Prozent gesunken, während Volkswirte mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Auf den von der US-Notenbank Fed veröffentlichten Konjunkturbericht «Beige Book» reagierte der Markt dagegen kaum. Die Fed sieht die US-Wirtschaft weiter auf einem schleppenden Erholungskurs. In sieben der zwölf Notenbankdistrikte sei in den Monaten September und Oktober nur ein mässiges Wachstumstempo beobachtet worden. Insgesamt deutet der Report nicht darauf hin, dass die Fed Abstriche an ihren Wertpapierkäufen zur Stützung des Immobilienmarktes und zur Ankurbelung der schwächelnden Wirtschaft erwägt.
Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien des Blackberry-Herstellers Research In Motion (RIM) um 3,45 Prozent, nachdem sie am Vortag um mehr als zehn Prozent abgesackt waren und damit den grössten Tagesverlust seit Ende Juni verzeichnet hatten. Ursächlich dafür war die Meldung, der US-Marktanteil von RIM sei zuletzt weiter gesunken. Übernahmegerüchte verhalfen dagegen den Papieren von Knight Capital mit 15,15 Prozent ins Plus. Am Markt wurde auf Spekulationen verwiesen, wonach es noch im Laufe dieser Woche ein Kaufgebot für den Börsenmakler geben könnte. Das Unternehmen war Anfang August durch einen Softwarefehler an den Rand des Ruins geraten, als ein ausser Kontrolle geratenes Handelsprogramm die gesamte New Yorker Börse in Atem gehalten hatte.
Im Dow waren die Papiere von Hewlett-Packard (HP) mit einem Gewinn von fast drei Prozent Spitzenreiter. Dabei zeigten sich die Aktien gänzlich unbeeindruckt von einer Abstufung des Computer- und Druckerherstellers durch die Ratingagentur Moody’s. Ebenfalls gut gefragt waren Titel von Chevron, die um 2,13 Prozent kletterten. Am unteren Ende des Leitindex standen Cisco mit minus 0,63 Prozent und Boeing mit Abgaben von 0,54 Prozent. Titel von AMD gewannen 4,26 Prozent in Reaktion auf einen Medienbericht, wonach der Hersteller von Computer-Prozessoren seinen Campus in Austin, Texas verkaufen wolle, um seine Liquiditätslage zu verbessern. (awp/mc/pg/upd/ps)